Me­tho­dis­ti­scher Frie­dens­preis für 2023 und 2024

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Bischof Christian Alsted und Diakonin Norma Dollaga werden für ihr Engagement mit dem Friedenspreis des Weltrats methodistsicher Kirchen geehrt.

Seit dem umfassenden Krieg Russlands gegen die Ukraine, beginnend im Februar 2022, konnte der für Eurasien und also auch für die UMC in der Ukraine zuständige Bischof Eduard Khegay seine Aufsicht nicht mehr ausüben. Die Ukrainische UMC wurde daher im April 2022 in den nordisch-baltischen Bischofsbereich von Bischof Christian Alsted eingegliedert. Der wurde nun für sein Engagement unter den schwierigen Bedingungen des Krieges mit dem Friedenspreis 2023 des Weltrats methodistischer Kirchen geehrt.

Verbundenheit vermittelt

In der Begründung für die Preisverleihung wird der unermüdliche Einsatz des Bischofs für die Methodist*innen in der Ukraine und ihre Arbeit mit den Binnenvertriebenen hervorgehoben. »Er stattete dem kriegsgebeutelten Land mehrere Besuche ab, vermittelte den dortigen Methodist*innen die Botschaft der Verbundenheit, war in der Seelsorge präsent, traf die Binnenvertriebenen und hörte ihnen zu, unterstützte sie in der Seelsorge.«

Zentrum eingerichtet

Bischof Alsted habe Verbindungen zwischen der ukrainischen UMC und der UMC weltweit aufgebaut – zwischen lokalen Kirchgemeinden, um Partnerschaften zu bilden, mit dem Bischofsrat und mit den weltweit arbeitenden Agenturen der UMC. »Gemeinsam mit der ukrainischen Leitung der UMC hat er das Konzept eines methodistischen Zentrums in der Ukraine entwickelt, das die Binnenvertriebenen während des Krieges mit humanitärer und physischer Hilfe sowie mit psychologischer Unterstützung für Menschen mit posttraumatischer Belastungsstörung unterstützt.«

Vorausschauend handeln

Über die aktuelle Kriegssituation hinaus habe er bereits erste Strukturen für ein mögliches Engagement der methodistischen Kirche in der Ukraine nach Ende des Krieges aufzubauen begonnen, »indem er Menschen in der Ukraine, die während des Krieges Hilfe durch die UMC erhalten haben, und ukrainische Flüchtlinge in ganz Europa miteinander verbindet.« Außerdem fördere er konsequent die Ausbildung von Personen, die in leitenden Positionen den Aufbau und Wiederaufbau der Kirche voranbringen können.

»Durch seine aktive Präsenz und sogar wöchentliche Online-Treffen mit den Leiter*innen in der Ukraine wurde die Kirche gestärkt und ermutigt, ihren Dienst in der Ukraine fortzusetzen und denjenigen zu helfen, die körperlich, materiell und emotional verletzt wurden«, heißt es zusammenfassend in der Begründung für die Preisverleihung.

Einsatz für Gerechtigkeit

Auch die Preistträgerin für 2024 wurde bereits bekannt gegeben. In diesem Jahr wird mit dem Friedenspreis die methodistische Diakonin Norma Dollaga geehrt, die sich für die Rechte armer und ausgegrenzter Menschen auf den Philippinen einsetzt.

Norma Dollaga werde für ihren »mutigen, kreativen und konsequenten« Einsatz für Gerechtigkeit geehrt, insbesondere nach dem »Krieg gegen die Drogen« des philippinischen Präsidenten Rodrigo Duterte, in dem zahllose arme Menschen, die angeblich illegale Drogen verkauften oder konsumierten, außergerichtlich getötet wurden.

Nicht einschüchtern lassen

In der Nominierung von Norma Dallaga heißt es: »Sie und andere mutige Glaubensführer*innen ließen sich nicht vom damaligen Präsidenten Rodrigo Duterte und anderen Regierungsvertreter:innen einschüchtern, die leitende Personen in der Kirche und andere, die sich für die Armen einsetzten, verunglimpften. Sie organisierte Gebetswachen und Gedenkgottesdienste für die Toten, die oft von Mördern auf Motorrädern oder unbekannten maskierten Männern getötet wurden, die nachts in den städtischen Slums mit einer Liste der zu Tötenden auftauchten.«

Zugleich habe sie den Gewaltopfern und ihren Angehörigen hinter den Kulissen seelsorgerliche Unterstützung geboten und Spenden für den Bau von Schulen für vertriebene indigene Kinder gesammelt. »Ein solcher Dienst verbindet konkrete Solidarität mit einer seelsorgerliichen Begleitung, die Trauernden und Verletzten Hoffnung schenkt«, heißt es in der Nominierung.

S.F. / Quelle: First Friday Letter des Weltrats methodistischer Kirchen
Fotos: zVg, privat

Der Friedenspreis

Mit dem seit 1977 jährlich verliehenen Friedenspreis des Weltrats methodistischer Kirchen Preis werden Methodist:innen geehrt, die sich mit Mut, Kreativität und Ausdauer für Menschen in bedrängenden Situationen engagieren und auf Frieden hinarbeiten. Die Empfänger:innen erhalten eine Medaille, eine Urkunde und 1.000 US-Dollar, die symbolisch die Anerkennung ihrer Leistung zum Ausdruck bringen sollen.

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