»Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.«
Faith Impulse
Bishop UMC Central and Southern Europe
»Friede auf Erden den Menschen seines Wohlgefallens.«
Frieden
Mehr als 2000 Jahre alt ist diese weihnächtliche Friedensverheißung inzwischen. Doch Unrecht und Gewalt sind bis heute nicht von der Erde verbannt. Zwei Kriege, die viele Menschen in unvorstellbares Leid stürzen, wüten so nahe bei uns wie es schon lange nicht mehr der Fall war. Kriege, die unter uns Verunsicherung auslösen, Angst, ein Gefühl der Ohnmacht, aber auch viele Spannungen. Ich, und mit mir wohl viele, sind ratlos, wie in diesen und anderen Weltregionen Friede werden kann. War die Botschaft der Engel also nicht Good-News, sondern Fake-News?
Es beginnt mit einem Kind
Die Friedensverheißung hat mit einem Kind zu tun. Mit einem Säugling in einem Stall irgendwo in der Provinz! – Diese Beobachtung macht uns auf etwas Wichtiges aufmerksam: Großes beginnt bei Gott oft ganz klein und unscheinbar. Das scheint bei ihm Programm zu sein und zieht sich bei Jesus weiter. Das sehen wir, wenn er von den unscheinbaren Anfängen von Gottes neuer Welt erzählt – in seinen Reich-Gottes-Gleichnissen, z. B. in jenem vom Senfkorn.
Wie ein Senfkorn
Klein und unscheinbar wie ein Senfkorn fängt das Neue bei Gott an – auch sein Friede. Klein und unscheinbar und zeichenhaft. Aber eine ungeahnte Kraft geht von ihm aus. Es hat die Kraft, Herzen zu berühren und friedlose Menschen in friedvolle und Frieden stiftende zu verwandeln. Es ist eine Kraft, die motiviert, das Senfkorn des Friedens immer und immer wieder auszusäen, in der unverbrüchlichen Hoffnung und Zuversicht, dass aus dem einen oder anderen dann schon ein Strauch wächst.
Willkommen heißen
Diese Hoffnungs- und Friedenskraft beobachte ich an so manchem Ort. Angesichts des Krieges in der Ukraine z. B., wenn Menschen, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind, mit einem weiten Herzen Zufluchtsort und Lebensraum angeboten wird. Oder überall dort, wo Menschen nicht ausgegrenzt, sondern willkommen geheißen, oder wertgeschätzt statt kleingemacht werden.
Ein Grund zur Hoffnung
Der Unfriede in der Welt ist damit noch nicht verbannt. Aber es sind Zeichen. Denn mit dem Christuskind im Stall ist Gottes Friede auf Erden angekommen, und wir haben allen Grund zur Hoffnung, dass dieser Friede den Unfrieden einmal überwinden wird.
Möge sein Friede euch in diesen Festtagen erfüllen und in der Welt keimen und wachsen wie ein Senfkorn.
Ich wünsche allen hoffnungsvolle und gesegnete Weihnachten!
Bischof Stefan Zürcher