Gedankenstrich Oktober 2025
Faith Impulse

Bishop UMC Central and Southern Europe

Am 27. Juli 2025 wurde unser Kirchengebäude in Padina, Serbien, durch einen Brand zu einem großen Teil zerstört. Seither wurde viel gearbeitet. Vor einigen Tagen gab uns Superintendent Daniel Sjanta eine kleine Online-Führung über die Baustelle. Es beeindruckt mich, wie Helferinnen und Helfer aus der Gemeinde, aus dem Dorf Padina, aus Gemeinden unserer Kirche in anderen Landesteilen, ja, sogar aus dem Ausland, unermüdlich beim Aufräumen und Wiederaufbauen mithalfen und dies immer noch tun. Mit großer Dankbarkeit zeigte uns Daniel Sjanta, dass die Betonplatte als Abschluss des Erdgeschosses bereits fertiggestellt und das Gebäude somit winterfest gemacht werden konnte.
Kirche – eine Baustelle! Sich treffen auf einer Baustelle und tatkräftig Hand anlegen. Miterleben, wie der Bau vorwärts geht oder manchmal auch stockt. Sich miteinander über Fortschritte freuen und Unfertiges aushalten. Sich in Geduld üben und dranbleiben. – Dies ist ein Bild für Kirche, das wir unter anderem auch in der Bibel finden (im ersten Brief von Paulus an die Gemeinde in Korinth). Kirche ist nie fertig, Kirche ist und bleibt eine Baustelle – erst recht in einer Welt, die sich ständig wandelt. Was heute seine Aufgabe erfüllt, muss morgen wieder angepasst werden. Dieser unfertige Bau mit allen Schönheiten, aber auch mit allen Mängeln, ist Gottes Bauwerk. Sich dies bewusst zu machen, schenkt Gelassenheit, Geduld und Freude. Auch dazu werden die Kirchenräume in Padina wieder dienen: den Menschen immer wieder in Erinnerung zu rufen, dass die Kirche Gottes Bauwerk ist.
Wir brauchen Orte – und das müssen auch gar nicht ganze Kapellen sein –, die uns helfen, immer wieder die Gegenwart und »Bauleitung« von Jesus Christus vor Augen zu haben. Räume, die dazu dienen, uns auf ihn auszurichten und unser Reden und Tun an seinen »Bauplänen« zu orientieren. Orte, um uns für unser Mitbauen an der Kirche ausrüsten zu lassen. Um uns senden zu lassen, das Evangelium in unserem Umfeld zu leben und auf diese Weise Salz und Licht zu sein. Um für die Menschen da zu sein und ihnen in ihren Nöten zugewandt zu bleiben. Um uns für Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung zu engagieren.
Dabei sollen unsere Räume uns in unserem vielfältigen Unterwegssein als Kirche dienen und für uns wie für die Menschen in unserer Umgebung Orte sein, von denen Hoffnung ausstrahlt und der Segen Gottes ausströmt!
Bischof Stefan Zürcher
Glaubensimpulse