Hilfe bei Essstörungen. Radiobeitrag über die Wohngruppe Kaya
News
Zahl der Essstörungen nimmt zu
Ein positives Verhältnis zum eigenen Körper aufbauen, das ist oft leichter gesagt als getan. Noch dazu, wenn er vielleicht nicht dem medial vermittelten Idealbild entspricht. Dazu noch mehrere Lockdowns, die eine scheinbar günstige Gelegenheit geboten haben: Die Zeit zum Abnehmen nutzen, um dann viel schlanker und vorgeblich schöner in die Schule zurückzukommen. Diese toxische Mischung ist es, die dazu geführt hat, dass die Zahl der Essstörungen bei Jugendlichen gerade in jüngerer Vergangenheit rapide zugenommen hat.
Rückkehr in den Alltag einüben
Ein österreichweit einzigartiges Hilfsangebot bietet hier das Zentrum Spattstraße in Linz. Die Einrichtung ist in Trägerschaft der Evangelisch-methodistischen Kirche und arbeitet seit 60 Jahren für Jugendliche, die mit unterschiedlichsten Problemen konfrontiert sind. Im Bereich der Essstörungen hat das Zentrum eine Vorreiterrolle inne. Nirgends sonst in Österreich gibt es dieses Angebot: Nach der medizinischen Behandlung (oft stationär, im Krankenhaus) kann hier noch länger als ein Jahr lang die Rückkehr in den Alltag eingeübt werden. Es geht um das Wieder-Hineinwachsen in den Alltag in Schule oder Berufsausbildung, den Umgang mit Gleichaltrigen und der persönlichen Freiheit im städtischen Umfeld – und natürlich um das Thema Ernährung. All das muss nach der akuten Krankheitsphase neu und auf konstruktive Weise erlernt werden. Brigitte Krautgartner (ORF Religion) hat eine der beiden therapeutischen Wohngemeinschaften in Linz besucht.