Aus der Zwiebel wird die Blume
Faith Impulse
Pastorin, Erwachsenenbildung
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Der Reiz dieses Liedes liegt im Reichtum der Bilder, die darin verwendet werden. Es ist nicht einfach, das Geheimnis von Werden und Vergehen, von Tod und Auferstehung, von Ende und Anfang zu beschreiben. Der amerikanischen Autorin Natalie Sleeth (1930-1992) gelingt dies jedoch auf wunderbare Weise. Zusätzlich hat sie zu ihrem Text eine sehr stimmige und passende Melodie geschaffen.
Zur Entstehungsgeschichte des Liedes
Die englische Vorlage hat zwei Wurzeln. In ihrem Buch „Adventures of the Soul. 35 inspirational poems and the stories behind them“ (1987) beschreibt Natalie Sleeth etwas von der Entstehungsgeschichte ihrer „Hymn of Promise“. Im Frühling 1985 drehten sich ihre Gedanken einerseits rund um das Leben und den Tod, den Frühling und den Winter, Karfreitag und Ostern und das Wiedererwachen der Natur. Andererseits war sie an einem Abend mit einem Freund im Gespräch über eine Textzeile aus einem Gedicht von T.S. Eliot (1888-1965), die etwa wie folgt lautet: „In our end is our beginning. – In unserem Ende liegt unser Anfang.“ [Es handelt sich um das Gedicht „East Coker“ aus „Four Quartets“ und die Zeile wird auch für die Plakette verwendet, die an der Michaelskirche von East Coker – einer Ortschaft in Somerset UK – für Eliot angebracht ist: „In my beginning is my end. Of your kindness, pray for the soul of Thomas Stearns Eliot, poet. In my end is my beginning.“]
Weiter schreibt die Autorin über die Entstehung des Textes, dass sie die Begriffspaare, die sich durch die drei Strophen ziehen, sehr sorgfältig ausgewählt und gegeneinander abgewogen hat. Sie hat nach Bildern gesucht, die davon erzählen, dass etwas noch verborgen ist, aber mit Gewissheit zum Vorschein kommen wird.
Im folgenden Beitrag der DisciplesNet Singers wird das Bildhafte des Liedes entsprechend unterstrichen.
Die Autorin
Natalie Sleeth, geboren am 29. Oktober 1930 in Evanston, Illinois USA als Natalie Wakeley, war ein Einzelkind. Sie lernte schon früh Klavier zu spielen und studierte später Klavier, Orgel und Musiktheorie. Sie war mit dem methodistischen Pastor und Professor für Predigtlehre, Ronald E. Sleeth (1921-1985) verheiratet und zog mit ihm in verschiedene Städte der USA wie Nashville, Dallas und Denver. Sie arbeitete einerseits als Organistin in Kirchgemeinden und war andererseits als Komponistin und Textautorin tätig. Folgendes Stück schrieb sie 1977 zur Amtseinführung ihres Mannes als Präsident des West Virginia Wesleyan College. Es erzählt von der Hoffnung auf einen unbestimmten Tag in der Zukunft, wo unsere Träume und Wünsche erfüllt sein werden.
Es singt der Chor der Mar-Thoma-Kirche von Singapur unter der Leitung John Anil, hier mit dem Text des Liedes.
Hier eine andere Aufnahme, bei der derselbe Chor sichtbar ist.
Von 1969-1976 lehrte Ronald E. Sleeth an der Perkins School of Theology an der Southern Methodist University in Dallas, Texas. In dieser Zeit arbeitete seine Frau Natalie an der Highland Park United Methodist Church, die auf dem Campus der Southern Methodist University steht. Heute ist dies eine der großen methodistischen Gemeinden mit über 15.000 Mitgliedern, mehreren Kirchengebäuden und fünf Pastor*innen. Von 1989 bis 1995 war der spätere Präsident der USA, Georg W. Bush (*1946) Mitglied dieser Gemeinde und half in einem Sozialprojekt für spanischsprachige Personen mit geringem Einkommen mit.
Nach einigen Jahren in Evanston, wo ihr Mann am Garrett Theological Seminary unterrichtete, übersiedelte das Ehepaar schließlich nach Denver, Colorado, wo er zum Schluss an der Iliff School of Theology unterrichtete. Dort schrieb Natalie Sleeth ein Anthem mit dem Titel „Hymn of Promise“. Anthem ist ein Musikstück für Chor und Begleitinstrument(e). Es wurde im März 1985 in der Pasadena Community Church in St. Petersburg, Florida erstmals aufgeführt. Wenige Wochen später erhielt ihr Mann eine Krebsdiagnose und starb bald darauf. Er wünschte sich dieses Lied für sein Begräbnis. Auch Natalie Sleeth starb später, im Jahr 1992, an Krebs. Zuvor erhielt sie Ehrendoktorate vom West Virginia Wesleyan College (1989) und von der Nebraska Wesleyan University (1990).
In diesem Video wird auch einiges aus dem Leben von Natalie Sleeth erzählt, leider auf Chinesisch (möglicherweise ist es auch eine andere Sprache). Aber wir sehen die Autorin im Bild (bei 0:42) und einige ihrer Wirkungsstätten (St. Petersburg bei 0:24, Evanston bei 1:08, Dallas bei 1:41).
Zur Verbreitung des Liedes
Als in den 1980er Jahren das United Methodist Hymnal für die englischsprachigen Gemeinden in den USA erarbeitet wurde, schlug Boonie Jones Gehweiler (später Shinneman, 1932-2020) als Vorsitzende des Liedausschusses und Freundin von Natalie Sleeth, das Lied zur Aufnahme in das Hymnal vor, das dann 1989 erschienen ist. Dort ist es nun unter der Nummer 707 zu finden. Damit wechselte das Lied von einem Chorstück zu einem Gemeindelied, was aber gut möglich war.
Schon 1996 finden wir das Lied in spanischer Sprache als „Himno de promesa“ im Gesangbuch „Mil Voces para celebrar“ (1996) für die Hispanics der United Methodist Church unter der Nummer 338 mit einer Übersetzung von Alberto Merubia (1919-2013) aus dem Jahr 1994. Die Titelzeile lautet: „Bellas flores guarda el bulbo“. Hier spielt Javier Gross diese Fassung und begleitet sich mit der Gitarre.
Schon bald dürfte das Lied auch auf Chinesisch übersetzt worden sein, wie das schon zitierte Video zeigt. Wer die Übersetzung angefertigt hat, lässt sich aus den zur Verfügung stehenden Quellen leider nicht erschließen. Hier wird das Lied im Rahmen einer Veranstaltung der Hymn Society von Hongkong gesungen, wobei bei in der letzten Strophe auch die Gemeinde mit einbezogen wird.
I-to Loh (*1936), ein Musikethnologe aus Taiwan und Mitglied der Global Praise Working Group des General Board of Global Ministries der weltweiten EmK, hat 1999 eine neue Melodie zum Lied komponiert. Sie folgt einer Skala mit sieben Tönen und entspricht damit besser dem asiatischen musikalischen Empfinden. Das Lied ist mit dieser Melodie im Gesangbuch der Presbyterianischen Kirche von Taiwan abgedruckt und sie findet sich im Werkbuch zum Gesangbuch der EmK. Leider gibt es keine Aufnahme davon für einen Höreindruck.
Die Melodie von Natalie Sleeth scheint sich so großer Beliebtheit zu erfreuen, dass sie auch nur instrumental aufgeführt wird, wie diese Aufnahme aus Japan zeigt.
Lothar Pöll (1951-2020), methodistischer Pastor aus Österreich und Delegierter an die Generalkonferenz von 1988, bei der das neue United Methodist Hymnal im Probedruck vorlag, übersetzte das Lied für das Gesangbuch der EmK 2002 ins Deutsche. D.h. die deutsche Übersetzung entstand schon vor 1999 und lag dem Gesangbuchausschuss so vor. Über die in Berlin lebende Hymnologin und Kirchenmusikerin Britta Martini (*1952), die unter anderem bei der Herausgabe der Liedmaterialien zu den Kirchentagen mitarbeitete, gelangte das Lied in das Kirchentagsliederbuch „freiTÖNE“, das zum Reformationsjubiläum 2017 erschien. Britta Martini empfahl das Lieder schon einige Jahre zuvor der Hymnologin und Pfarrerin Maria Pfirrmann weiter, die als deutsche lutherische Pfarrerin 13 Jahre lang in Amsterdam/NL tätig war. So ist das Lied der Blumenzwiebel bis in das Land der Blumenzwiebeln gelangt und ist unter der Nummer 982 und dem Titel „In de bloembol is de krokus“ im Gesangbuch für die evangelischen Kirchen in den Niederlanden „Liedboek – Zingen en bidden in huis en kerk“ zu finden, das 2013 erschienen ist.
Hier eine etwas jazzige Version, gesungen von Elise Mannah, die niederländische Übersetzung stammt von Andries Govaart (*1954).
Wer den niederländischen Text mitlesen möchte, kann das hier tun, am Klavier spielt Annemieke Boot.
Die deutsche Übersetzung
Lothar Pöll ist es gut gelungen, die bildhaften Wortpaare aus dem Englischen ins Deutsche zu übertragen. In Strophe 1 wird „bulb“ und „flower“ zu „Zwiebel“ und „Blume“, „seed“ und „appletree“ zu „Samenkorn“ und „Baum“. Das „verborgene Versprechen“ (hidden promise) wird zur „versteckte(n) Hoffnung“ und die Verheißung an die Schmetterlinge „soon [to] be free“ gibt er mit „frei im Raum“ wieder. Aus „Kälte und Schnee“ (cold and snow) wird „Schnee und Eis“ und statt des Frühlings, der wartet (spring that waits to be) wird der Traum, den der Frühling träumt.
Die letzten beiden Zeilen jeder Strophe sind im Englischen gleich formuliert und kommen damit einer Zusammenfassung gleich: „Unreaveled until its season, something God alone can see.“ Pöll variiert diese Zeilen in jeder Strophe und stimmt den Inhalt auf den Inhalt der jeweiligen Strophe ab. Dabei nimmt er auch Rücksicht auf das grammatikalische Geschlecht des Hauptwortes, auf das sich die letzte Aussage bezieht. In Strophe 1 ist es der Frühling, der wartet, bis seine Zeit kommt. In Strophe 2 ist es die Zukunft, die darauf wartet, dass ihre Zeit kommt. Und in Strophe 3 ist es das Ende, aus dem der Gewinn folgt, wenn seine Zeit da ist. Was Sleeth mit „something“ in einer gewissen Unbestimmtheit lässt, bezieht Pöll auf den jeweiligen Inhalt der Strophe. Die konkreten Bilder von Blumenzwiebel, Samenkorn und Schmetterlingskokon der ersten Strophe lassen aus dem „something“ den Traum werden, dem Gott allein "Raum" gibt.
Die Inhalte der zweiten Strophe drehen sich mehr um Dinge, bei denen die Zeit eine Rolle spielt: Ein Lied braucht Zeit, damit Wort und Melodie zusammenfinden; der Anbruch des Tages, der noch in der Dunkelheit liegt (there’s a dawn in every darkness), erfordert ebenfalls das Erwarten; der Übergang von der Vergangenheit (Gestern) in die Zukunft bedient sich auch des Zeitbegriffs, sodass die Zeit dieses Unbestimmte des „something“ füllt. Wo Sleeth in dieser Strophe auf das Geheimnis (mystery) hinweist, das im Übergang von Vergangenheit und Gegenwart liegt, geht Pöll näher auf den Inhalt des Geheimnisses ein: Was die Zukunft bringt und was dann einmal Gegenwart sein wird, das ist jetzt eine Vision, die sich noch entfalten wird.
Die dritte Strophe beginnt mit dem Zitat aus dem Gedicht von T.S. Eliot und setzt es in die Wir-Form: „Unser Ende ist ein Anfang“ (in our end is our beginning) und darin liegt das Geheimnis, dass unsere Zeit auch immer Ewigkeit in sich trägt. Nun wird in dieser Strophe das Geheimnis des Glaubens entfaltet. Auch im Zweifel gibt es Glaube, wobei Pöll hier mit „steigen“ schon die Auferstehung vorvariiert. Das Gleiche geschieht mit dem „Staub“, mit dem er „Leben“ (life) wiedergibt. Das erinnert an das Geschaffensein des Menschen aus Erde (1. Mose 2,7) und an die Beisetzungsworte aus den evangelischen Begräbnisliturgien am Grab: „Erde zu Erde, Asche zu Asche, Staub zu Staub“. Nach diesen Vorvariationen wird es Zeit, dass der Liedtext Tod und Auferstehung thematisiert und dies inhaltlich deutet. Sleeth tut es mit dem Begriff des „Sieges“ (victory) und spielt damit auf 1. Korinther 15,55 und 57 an: „Tod, wo ist dein Sieg? … Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gibt durch unsern Herrn Jesus Christus!“ Pöll interpretiert an dieser Stelle ebenfalls paulinisch, aber mit dem "Gewinn" aus Philipper 1,12: „Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn.“ Schließlich deutet er das unbestimmte „something“ in der letzten Strophe damit, dass Gott allein den Sinn kennt, der uns Menschen oft noch verborgen bleibt.
Dem Gesangbuchausschuss für das Gesangbuch der Evangelisch-methodistischen Kirche lag neben der Übersetzung von Lothar Pöll noch eine weitere des deutschen Pastors Jörg Hermann (*1961) vor. Letztere war im Deutschen sprachlich deutlich sperriger, wenn auch etwas näher am englischen Text liegend. Der Ausschuss entschied sich für die Version von Lothar Pöll.
Hier das ganze Lied in deutscher Sprache und mit der Übersetzung von Lothar Pöll, begleitet von Kantorin Katharina Reibiger aus Dresden-Ost, gesungen von ihr selbst sowie von Sylke Kowtsch und Anne Schumann. Man beachte das flotte, fast gehetzte Tempo, das im Gegensatz zu den Aufnahmen aus dem englischen Sprachraum steht.
Die Melodie
Das wichtigste rhythmische Gestaltungselement dieser Melodie im 3/4-Takt ist der doppelte Auftakt mit dem darauffolgende Sprung. Die ersten sechs Zeilen des Liedes beginnen damit. Viermal erklingt der Auftakt in der Unterquart des Grundtons. Ab der zweiten Hälfte des Liedes erfolgt der Auftakt zweimal vom Grundtun aus in die Quart. Diese Fortsetzung „im oberen Stockwerk“ erfolgt somit an der Stelle, wo der textliche Inhalt der Strophen eine gewisse Wendung und Deutung erfährt und aus den Beispielen eine Art thematischer Schluss gezogen wird.
In der ersten Strophenhälfte variiert der Tonsprung nach dem Auftakt. In Zeile 1 ist es eine Quart, in Zeile 2 eine Quint (etwas größer), in Zeile 3 eine große Terz (und damit kleiner als die „Standard“-Quart) und zum Schluss in Zeile 4 wieder eine Quart. Die Fortsetzung nach dem Sprung in den Zeilen 1 bis 3 ist jeweils als kleine Tonleiter nach oben und wieder zurück gestaltet. In Zeile 1 und 3 wird dieser kleine Melodiebogen mit einem Sprung in die Unterquart abgeschlossen, sodass von dort aus wieder zum nächsten Auftakt gestartet werden kann. Erst in Zeile 4 wird die Melodie gleich nach dem Sprung wieder in die Unterquart zurückgeführt. Erst dann wird die Terz über dem Grundton angesteuert, sodass die Melodie damit in die zweite Strophenhälfte hinüberleitet.
Beachtenswert ist die Gestaltung der Tonsprünge, die passend zum textlichen Inhalt sind. Die Quart ist eine Art „Normalzustand“. Der Sprung in die Quinte wird als Weiterführung gehört und korrespondiert mit dem Text, der ein weiteres Beispiel anführt (Strophe 1) oder der den Inhalt der ersten Zeile gedanklich weiterführt (Strophen 2 und 3). Interessant ist in der dritten Zeile der Sprung in die Terz, der als kleiner und vermindert wahrgenommen wird. An dieser Stelle erfolgt im Text jeweils ein Beispiel mit einer „dunkleren“ Farbe: die Hoffnung ist in Kokons versteckt (Str. 1), „Nacht und Dunkel“ werden angesprochen (Str. 2) ebenso auch der „Zweifel“ (Str. 3).
Ab der fünften Melodiezeile schwingt sich die Melodie in die Höhe und mit dem Wechsel des Ausgangstons für den Auftakt wechseln auch die Harmonien. Der Melodiebaustein der kleinen Tonleiter nach oben und wieder nach unten wird verlassen. Um diese vermehrte Bewegung besser zusammenzubinden, kehrte jede Zeile zum Schluss wieder zum Grundton zurück, quasi als Treffpunkt und Ausgangspunkt für die nächste Zeile. Die siebte Melodiezeile beginnt als einzige mit absteigenden Tonschritten, um daraufhin gleich einen Dreiklang folgen zu lassen. Sie schließt aber wie die fünfte Melodiezeile mit einem Quintsprung nach unten. Diese Zeile durchschreitet als einzige den Tonraum einer ganzen Oktave und erreicht nebst Zeile 5 das einzige Mal den höchsten Ton der Melodie. Sie leitet damit zum Schluss über, bei dem im Worttext jeweils die Schlussfolgerung aus den vorangehenden Zeilen gezogen wird.
Insgesamt ist es eine in sich sehr stimmige Melodie, die aber aufgrund der Tonsprünge sauber erlernt werden muss. Das folgende Beispiel mit einem Arrangement von Clara Suckart, die am Klavier spielt, zeigt das. In der vierte Zeile gibt es eine kleine Abweichung zur Originalmelodie. Statt auf die Unterquart zurückzukehren wird eine kleine Sekunde nach unten gesungen, was den Verlauf der Melodie etwas „bequemer“ macht.
Thematische Verbindungen
Im Gesangbuch der Evangelisch-methodistischen Kirche und im United Methodist Hymnal steht dieses Lied in der Rubrik „Tod und ewiges Leben“. Davon handeln die wichtigsten Aussagen des Liedes. Lieder aus dieser Rubrik werden gerne zum Ende des Kirchenjahres gesungen, wo die biblischen Texte der Leseordnung auf die Ewigkeit, das Gericht und die Auferstehung hinweisen.
Mit den starken Bildern der Blumenzwiebel und des Samenkorns sowie zum Erwachen des Frühlings aus dem Schnee und Eis des Winters passt das Lied nicht nur zum Frühling. Die Thematik der dritten Strophe mit dem Verweis auf die Auferstehung macht das Lied auch zu einem Osterlied.
Schließlich bietet das Lied eine Reihe von Bilder, um Tod und Vergänglichkeit zu deuten und die Hoffnung zu stärken. Es wundert daher nicht, dass das Lied gerne für Begräbnisse gewünscht wird oder auch zu einer Feier für Sternenkinder (oder still geborene Kinder) ausgezeichnet passt. Gerade wenn der Tod einem mit einer gewissen Rätselhaftigkeit begegnet, ist es gut davon zu singen, dass in Gott alles aufgehoben ist, auch der Sinn eines Verlustes, der über unser verstehen geht.
Hier ehren Mitglieder der Manila Chamber Singers von den Philippinen unter der Leitung von William Lloyd Cordero den von ihnen geschätzten Pastor Rev. Abraham N. Vallega (1949-2021) mit diesem Lied.
Inwieweit das weihnachtliche Ambiente im Hintergrund dieses Videos ein Hinweis auf den Anlass sein könnte, zu dem das Lied gesungen wird, hat sich mir noch nicht erschlossen. Die Aufnahme dürfte aus Indonesien stammen, schön gesungen von Yusica Elbasia.
Kinder und die „Zwiebel“
Die schönen und auf ihre Weise greifbaren Bilder der ersten Strophe, aber auch die Melodie, die zum Singen verführt, machen dieses Lied gut singbar für Kinder. Oder wie Britta Martini darüber in ihrem Liedkommentar im Werkbuch zum methodistischen Gesangbuch schreibt: „Mein Kinderchor liebt es. Und die Gemeinde liebt es, wenn die Kinder und Jugendlichen „die Zwiebel“ im Gottesdienst singen.“ Man unterschätze dabei nicht, dass Kinder über die weiterführenden Bilder in den folgenden Strophen an die Geheimnisse von Zeit und Ewigkeit herangeführt werden und so eine Kraftquelle des Glaubens entdecken können.
Dass man dieses Lied auch mit Gebärden begleiten kann, zeigen die Buben vom Minnesota Boychoir unter der Leitung von Mark Johnson.
Gerade in Zeiten von Lockdowns während der Corona-Pandemie sind zahlreiche zusammengeschnittene oder von Solist*innen gesungene Aufnahmen der „Hymn of Promise“ entstanden und auf Youtube eingestellt worden. Denn dieses Lied vermittelt gerade in schwierigen und düsteren Zeiten Hoffnung und Zuversicht.
Hier eine dieser Produktionen, gestaltet von der Highland United Methodist Church. Allerdings handelt es sich nicht um die Highland Park United Methodist Church in Dallas, wo Natalie Sleeth einst tätig war.
Aus urheberrechtlichen Gründen können hier keine Texte aus dem Gesangbuch der Evangelisch-methodistischen Kirche 2002 abgedruckt werden. Dieses kann jedoch bei blessings4you bestellt werden.
Glaubensimpulse