Was ist ei­gent­lich das Abendmahl?

Faith Impulse


Familiengottesdienst zum Thema Abendmahl

Frank – erklär doch mal das Abendmahl.
Für Kinder.

Es sind die einfachen Fragen, die einem selbst klarmachen, dass es manchmal gar nicht sooo einfach ist.

Zunächst einmal muss man sagen, dass wir im Abendmal nicht eine Sache feiern – sondern viele. Deswegen hat Andy diese vielen Wörter hier an die Wand geklebt.

Und was ich auch am Anfang festhalten möchte ist, dass das Abendmahl ein Sakrament ist. Eines der beiden Sakramente, die wir als evangelische Menschen feiern.

Sakrament – das klingt irgendwie so heilig, oder?

Das hat wahrscheinlich damit zu tun, dass unsere katholischen Geschwister das Abendmahl – bei ihnen heißt es Eucharistie – in einer ganz bestimmten Weise feiern. Und dass das immer recht feierlich ist.

Aber was heißt eigentlich Sakrament, was ist das?

Nun, Sakrament heißt einerseits eine heilige Handlung der Kirche, auf der anderen Seite ist es aber ein schlicht sinnliches Zeichen.

Und dieses Sinnliche können wir ganz wörtlich verstehen.

Es bedeutet, dass wir es mit unseren Sinnen, also mit dem Geruchsinn, dem Tastsinn und dem Geschmackssinn aufnehmen.

Das Abendmahl oder das Sakrament ist sozusagen das Gegenteil zur Predigt.

Die Predigt spricht unseren Kopf an und unsere Intelligenz.
Das Abendmahl spricht unsere Sinne an und was wir dabei empfinden.

Deswegen ist eine unserer Einladungen zum Abendmahl der Satz:
„Schmeckt und seht wie freundlich der Herr ist.“
Wir schmecken und sehen, wir erleben und spüren, dass Gott es gut mit uns meint.

Und deswegen ist es auch völlig klar und selbstverständlich warum wir als Evangelisch-methodistische Kirche alle Kinder, egal wie alt, zum Abendmahl einladen.
Weil schon der kleinste Mensch schmecken, sehen und spüren kann, dass hier etwas Besonderes geschieht und er eingeladen ist.

Ganz wichtig:
Eingeladen wie jeder andere.
Ein vollwertiges Mitglied der Abendmahlsgemeinschaft.

So und bevor ich jetzt auf die einzelnen Wörter eingehe noch ein dritter ganz wichtiger Punkt zum Abendmahl:

Das Abendmahl ist ein individueller Zuspruch.

Auch das macht das Abendmahl zum Gegenteil einer Predigt.

Die Predigt ist für alle – alle werden gemeinsam angesprochen.
Das Abendmahl ist für dich.
Christi Leib für dich gegeben.
Christi Blut für dich vergossen.
Du bist gemeint.
Und du wirst als du angesprochen.

Also ich fasse diese drei allgemeinen Vorbemerkungen noch einmal zusammen und zwar so einfach wie möglich:

  1. Abenmahl ist Sakrament. Sakrament = heilige Handlung.
    Heilig heißt: etwas ganz Besonderes.
  2. Sakrament heißt auch sinnliches Zeichen.
    Ich kann es schmecken, riechen, anfassen, essen und trinken.
  3. Abendmahl ist für mich und dich und dich und dich und dich.
    Ich als Karo, Andy, Lena, Frank – bin angesprochen.

So und jetzt möchte ich nochmal auf dieses VIELE zurück kommen, das wir im Abendmahl feiern:

Im Abendmahl feiern wir die ERINNERUNG an Jesu Tod und Auferstehung. Deshalb heißt es in unseren Liturgien: „Daran sollt ihr festhalten bis er wiederkommt.“
Erinnerung – dafür steht diese uralte Küchenuhr.

Im Abendmahl feiern wir aber auch die ERLÖSUNG durch Jesus und die VERGEBUNG unserer Schuld. Und bei Schuld meine ich jetzt nicht nur das, was wir falsch gemacht haben. Sondern oft geht es auch um die Dinge, die wir nicht gemacht haben. Als Schuld kann man auch dieses Leben bezeichnen, wo uns Gott wurscht ist oder wir auf ihn einfach vergessen.
Als Zeichen für die Vergebung haben wir diesen Herzluftballon mit dem Pflaster. Etwas wird geheilt, es wird wieder gut – das ist Vergebung

Dann geht es im Abendmahl um die Vergewisserung unserer ANNAHME bei Gott.
Oder um die GEMEINSCHAFT mit Gott und den BUND, den Gott mit uns geschlossen hat. Als Zeichen für die Annahme haben wir hier diese Schlüssel. Dieser Schlüssel steht für die Wohnung, die wir bei Gott haben und die Jesus für uns vorbereitet hat.

Die GEMEINSCHAFT UNTEREINANDER, die durch Christus ermöglicht wird. Deswegen sitzen wir gemeinsamen an einem Tisch. Oder stehen um den Altar und sagen:
Jede und jeder ist herzlich eingeladen, denn Christus selbst ist der Gastgeber.

Das Abendmahl ist auch ein Ort, wo wir Danke sagen können.
DANKE sagen für die Heilstaten Gottes in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Dafür steht die kleine Geschenkbox – ein Dankeschönzeichen.

Und es geht um die STÄRKUNG des Glaubens.
Martin Luther hat gesagt, so wie das halt seine Art war: Das Abendmahl ist geeignet „zur täglichen Weide und Futterung, dass sich der Glaube erhole und stärke.“

Ihr seht, das Abendmahl ist ganz viel gleichzeitig.

Aber das Wichtigste – und wenn ihr das von heute behalten könnt – dann ist das schon mal gut:
Das Abendmahl ist ein heiliges Geschehen, in dem Gott uns nahe kommt.
Ich muss nicht alles verstehen, aber ich kann spüren und schmecken, dass Gott mich liebt.

Deswegen sage ich zu euch Kindern bei einem „normalen“ Abendmahl immer: „Jesus liebt dich!“

Soweit einmal für heute zum Abendmahl.

In diesem Familiengottesdienst haben wir dann ein Tischabendmahl gefeiert: Alle haben an den Tischen Platz genommen und jede und jeder hat Brot und den Saft der Trauben weitergegeben.
Auch wichtig:
Das Abendmahl wird mir gegeben – nicht ich nehme es mir einfach selbst.

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