Zeiten ändern sich – die Kirche auch

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Das Kirchenparlament der Evangelisch-methodistischen Kirche tagte in Fürth und Heilbronn

FRANKFURT am Main/FÜRTH/HEILBRONN – 26. Juni 2023 – Vom 21. bis 25. Juni tagte die Süddeutsche Jährliche Konferenz (SJK), das Kirchenparlament für die Evangelisch-methodistische Kirche (EmK) in Süddeutschland. Die Beratungen fanden in Fürth bei Nürnberg statt. Der abschließende Gemeindetag war in Heilbronn. Die Tagung stand angesichts des im Vorjahr eingeleiteten Transformationsprozesses unter dem Thema »Veränderung«.

Veränderung wird konkret
Den Mitgliedern des Kirchenparlaments lag ein sechzigseitiges Grundlagenpapier mit dem Titel »Veränderung gestalten« zur Beratung vor. Nach drei Beratungstagen wurden die vierundzwanzig Beschlussanträge mit großer Mehrheit und nur wenigen Änderungen oder Präzisierungen verabschiedet. Nur ein Antrag, bei dem es um neue, angemessenere und verständlichere Bezeichnungen von Ämtern und Aufgaben ging, wurde zurückverwiesen, um die vorgesehenen neuen Bezeichnungen noch zu präzisieren.

Zentrales Element des jetzt beginnenden Veränderungsprozesses ist die Bildung »größerer Bezirkseinheiten«. Grund dafür sind die in den nächsten zehn Jahren um rund fünfzig Prozent zurückgehenden Zahlen aktiver Pastoren und Pastorinnen sowie anderer Personen in pastoralen Aufgaben. In diesem Zusammenhang wird auch das Leitungs- und Aufsichtsamt des Superintendenten einer Neubetrachtung unterzogen, um die kirchliche Leitungsebene in diesem Veränderungsprozess gegebenenfalls neu auszurichten.

Im Rahmen der Bildung größerer Bezirke werden Verwaltung und Organisation der Finanzen und der zugehörigen Immobilien zusammengeführt. Dabei wird auch die finanzielle Leistungsfähigkeit der Bezirke analysiert, um finanzielle Chancen und Risiken sowie die künftige Entwicklung realistisch abschätzen zu können und Maßnahmen zu treffen, um die Entwicklung positiv beeinflussen zu können.

Die Bildung größerer Bezirke führt notwendigerweise zur Zusammenarbeit in Teams mit unterschiedlichen Aufgaben, Schwerpunkten und beruflichen Ausbildungen. Um dafür eine professionelle Begleitung zu sichern, wird ab Oktober dieses Jahres eine Person zur Personalführung und Personalbegleitung angestellt.

Spannend und Spannungsvoll
Spannende, aber auch konfliktreiche Inhalte birgt das Beschlusspaket unter der Überschrift »Standortentwicklung«. Ziel der Beschlüsse ist die zukunftsfähige Entwicklung von Gemeinden und größeren Bezirken. Dazu gehört auch die Verpflichtung von Gemeinden, regelmäßig neue, nach außen gerichtete Projekte zu starten, um Menschen im Umfeld zu erreichen. Außerdem soll auf Vorschlag der Fachgruppe Gemeindegründung jährlich eine Gemeindegründung in Gegenden und Bereichen, in denen die EmK noch nicht oder nicht mehr vertreten ist, gestartet werden. Die konfliktreiche Seite der Beschlüsse ist die deutlich formulierte Tatsache, dass der Standort einer Gemeinde, die nach Begleitung und Auswertung aller Faktoren nicht mehr zukunftsfähig erscheint, »zeitnah zu beenden« ist.

Ehrenamt ehren – auch durch bessere Bezeichnungen
Intensiv, im Grundsatz aber befürwortend, wurden die vorgeschlagenen Begriffe für Aufgaben oder Funktionsbezeichnungen von Ehrenämtern diskutiert. Die Vorschläge zielten darauf ab, Bezeichnungen, in denen der Begriff »Führer« oder »Laie« sowie andere schwierige oder außerhalb der Kirche unverständliche Bezeichnungen vorkommen, durch eindeutigere Begriffe oder Beschreibungen zu ersetzen. Die Diskussion zeigte, dass das Anliegen breite Unterstützung findet, im Blick auf gute und vor allem auch längerfristig tragfähige Formulierungen noch intensiver überdacht werden muss. Deshalb wurde das Anliegen zur weiteren Bearbeitung und Wiedervorlage zur nächsten Konferenztagung an die Arbeitsgruppe zurückverwiesen.

Klaus Ulrich Ruof
Referent für Öffentlichkeitsarbeit, Pressesprecher

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