Area Seminar der World Fed­er­a­tion of 
Methodist & Uniting Church Women in Porto

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Gabi Rehbogen

Gemeindereferentin EmK Salzburg, Laienvertreterin, Laienpredigerin


Ein Bericht der neuen Vorsitzenden des Frauennetzwerks in Österreich, Gabi Rehbogen
Gabi Rehbogen

Vom 11.06.24 bis 16.06.24 hat das World Federation Seminar der methodistischen Frauen in Porto, Portugal, stattgefunden. Es war mein erster Eindruck einer weltweiten Verbindung unserer Kirche, der mich sehr beeindruckt und inspiriert hat. Das Seminar war ein Area Seminar der Continental Area, der auch das österreichische Frauennetzwerk der EmK angehört.

Wie setzt sich die World Federation zusammen?

Präsidentin : Sipiwe Chisvo aus Simbabwe

Vizepräsidentin : Ivonne Pereira Diaz aus Chile

World Secretary : Louise Wilson aus Irland

Schatzmeisterin : Ngui Ting aus Hongkong

Präsidentin Emerita : Alison Judd aus Großbritannien (ehem. Präsidentin)

Die World Federation setzt sich aus 9 verschiedenen Länder-Areas zusammen. Wir gehören zu Continental Europa. Jede Area hat eine Area Präsidentin und eine Vizepräsidentin. 
Für Continental Europe, dem wir zugehörig sind, ist 
die Präsidentin Lilla Lakatos aus Ungarn und 
die Vizepräsidentin Filipa Teixeira aus Protugal.

Zur Area Continental Europe gehören die Länder: Bulgarien, Deutschland, Estland, Frankreich, Italien, Lettland, Norwegen, Nordmazedonien, Österreich, Polen, Portugal, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Schweden, Schweiz, Tschechien, Ukraine, Ungarn.

Die Präsidentin wird für eine Periode gewählt und darf nicht mehr wiedergewählt werden. Nach 4 oder 5 Jahren ist immer ein gesamter Wechsel, wobei die scheidende Präsidentin als Beratende (President Emerita) die gesamte folgende Periode begleitet.

Das Thema für die Periode 2022 bis 2026 lautet: „Go and bear fruit – fruit that will last“.

Alle 5 Jahre findet ein weltweites Treffen statt, das nächste wird 2026 in Kuala Lumpur, Malaysia, stattfinden. Da wird auch eine neue Präsidentin gewählt werden. Nach dem gleichen Prinzip gibt es auch Area-Treffen, an denen Informationen ausgetauscht werden und neue Area-Präsidentinnen gewählt werden. Diese Treffen sollten alle 2 bis 3 Jahre nach einem weltweitem Treffen stattfinden. Das nächste Area Treffen wird in Polen oder Tschechien im Herbst 2025 stattfinden.

Unter „The women´s (Net)Work“ können auf „Facebook“ Aktivitäten der einzelnen Länder eingesehen werden, bzw. Beiträge eingegeben werden.

Neben organisatorischen und finanziellen Themen findet bei diesen Treffen, so wie ich es jetzt in Porto erlebt habe, ganz viel Kennenlernzeit, Vernetzungsmöglichkeiten und  Glaubensstärkung Platz. 

Themen des diesjährigen Seminars waren u.a.:

  • Wo sind deine Glaubenswurzeln?
  • Was bedeutet dir deine Zugehörigkeit zur EmK?
  • Kennst du jemanden, der in der Liebe verwurzelt ist?
  • Bist du mit deiner Vergangenheit in Frieden?
  • Hast du schon Heilung im Glauben erfahren?
  • Wo wird deine Kirche in 10 Jahren sein?
  • Ist deine Kirche in deiner Gesellschaft von Bedeutung? Sozialprojekte?
  • Bist du bereit an der Zukunft des Christentums mitzugestalten?

Ich denke, das sind wichtige Fragen, die wir auch uns in den einzelnen Gemeinden stellen können – Frauen und Männer!

Vielleicht ist es auch eine Anregung für unsere Treffen in den Frauengruppen darüber zu diskutieren.

Themen der Tagung, bzw. überhaupt der World Federation, wogegen oder wofür wir Frauen uns weltweit einsetzen sollen sind:

  • Kinderheirat unter 18
  • Drogenabhängigkeit unter Kindern
  • Genitalverstümmelungen im Namen der Kultur
  • Analphabetismus
  • Hunger und Armut
  • Gewalt gegen Frauen – auch die kulturell akzeptierte!
  • Gleichberechtigung der Geschlechter
  • Hilfe bei Naturkatastrophen wie Überschwemmungen und Dürren
  • Bewusstsein für Klimaveränderungen schärfen

Die Präsidentin aus Simbabwe fragt uns, ob wir die „Armen“ fragen, was sie brauchen, oder ob WIR wissen, was sie benötigen? Wir müssen die Bedürfnisse kennen, um wirklich HELFEN zu können! Auch JESUS fragt zuerst nach unseren Bedürfnissen, bevor er heilt!

Sie fragt auch, ob wir es als unsere Pflicht ansehen, die Regierungen auf soziale Missstände, Armut, Geschlechtergerechtigkeit, Umweltprobleme aufmerksam zu machen?

Gebetsanliegen der World Federation  : 

  • Armut reduzieren
  • physische und psychische Gesundheit stärken
  • Geschlechtergerechtigkeit
  • Klima und Umwelt
  • Gewaltreduktion in Wort und Tat

Im Oktober 2024 wird in München ein World Federation Study Day stattfinden. Heuer werden diese Tage von Nordamerika vorbereitet.

Es wird von Louise Wilson, der Sekretärin, nochmals ganz besonders darauf hingewiesen, dass ALLE Frauen der aufgelisteten Länder eingeladen sind daran teilzunehmen, egal, ob das Land, die Gemeinde aus der United Methodist Church ausgestiegen ist, und jetzt der Global Methodist Church angehört, oder nicht.

 Die Themen des Seminars

Am ersten Seminartag lautete das Thema „ROOTS – WURZELN“. Eine junge Frau aus Portugal, die Jugendreferentin des Landes, Ani Almeida, hielt einen sehr berührenden Vortag über das Gebet. Sie stellte die herausfordernde Frage: „Wofür betet ihr?“ Ihre sehr berührende Antwort lautet: „Betet für die Liebe und Fülle Gottes in euch“, dann wird alles zu eurem Besten gelingen. Gott verwandelt uns, wenn wir darum bitten. Mehr Jesus in uns, verwurzelt uns in der Liebe und dadurch werden die Früchte des Heiligen Geistes in uns wachsen

Das Thema des zweiten Tages war:  „HEALING LEAVES“

Von Ruth, einer Frau aus Südafrika, wird die Geschichte der verschwundenen Kinder Argentiniens erzählt, von den ca. 500 Kindern, die zwischen 1976 und 1983 unter der Militärdiktatur geraubt wurden und zu fremden Familien gebracht wurden. Die Großmütter machten sich auf die Suche nach ihnen und bis heute konnten 122 Kinder gefunden werden. Seit 1977 demonstrieren Frauen in Stille vor dem Regierungsgebäude in Buenos Aires an der Plaza de Mayo um gegen Gewalt, Unterdrückung und Diskriminierung aufmerksam zu machen.

Aus diesem stillen Protest ist auch die „Thursdays in black“ Bewegung entstanden.

Seit 1988 solidarisieren sich Frauen weltweit indem sie an jedem Donnerstag ein schwarzes T-Shirt tragen, um auf Gewalt und Diskriminierung von Frauen hinzuweisen. Auch bei diesem Seminar haben alle Frauen am Donnerstag „schwarz“ getragen!

Nach einer Pause, nach diesem emotionalen Bericht geht es weiter mit Kerry Scarlett, einer jungen Frau aus England. Sie berichtet über Menschenhandel und Ausbeutung (trafficking und modern slavery) in ihrem Land und was sie und ihre Gemeinde an Sozialarbeit leisten, um diesen Menschen zu helfen. Sie erzählte, dass alles ein sehr langsamer und frustrierender Prozess sei, der nur mit der Bibelstelle aus Lk 12,22-34 „don´t worry – sorgt euch nicht um euer Leben....“, auszuhalten ist. Sie meint, wir sind alle Schätze und Schatzsucher gleichzeitig!

Oft ist es nur ein Mit-gehen ohne Lösung! Der Auftrag ist, dass wir vom FÜR zum MIT kommen sollen.

Am dritten Tag nun sind wir beim Thema:  „SEADS – Samen“ angekommen.

Mirella, eine Pastorin und Präsidentin der unabhängigen EmK Italiens erzählt uns von ihrer Sozialarbeit mit Emigranten, besonders im Süden von Italien. Die Kirche der EmK zusammen mit den Waldensern hat die Organisation „Mediterranian Hope“ gegründet, in der sie versuchen, den Geflüchteten Hoffnung zu geben, indem sie sich um Spracherwerb, Ausbildung, Wohnung und Arbeit kümmern. Die Organisation hat Land angekauft, in dem z.B. Orangen angebaut, geerntet und verkauft werden. Mirella erzählt, dass die Geflüchteten in den Lagern, eingesperrt wie Tiere leben müssen und sie dort jede Perspektive in eine gelingende Zukunft verlieren. Sie berichtet uns auch, dass viele Gemeindemitglieder von weit her zum Gottesdienst kommen, manche mit einer Anfahrt von über 2 Stunden. Die Gottesdienste sind sehr gut besucht und es gibt immer eine gemeinsame Mahlzeit als Abschluss, wo alle Nationalitäten etwas dazu beisteuern. Es wird jeden Sonntag ein Livestream angeboten.

Dieser Bericht, wie viele andere, beantwortet in jedem Fall die Frage, ob wir Christen für die Gesellschaft wichtig/notwendig sind!

In Irland findet einmal im Monat ein Zoom-Treffen statt, das vor allem von jungen Müttern gerne angenommen wird. Sie laden Freundinnen dazu ein und es wird dabei auch psychologische Unterstützung angeboten.

Helen Kim Scholarship für junge Frauen

In meinem Bericht möchte ich auch noch die Teilnahme an dem Helen-Kim- Scholarship-Programm für junge Frauen zwischen 18 und 30 Jahren erwähnen. Pro Area wird für zwei Frauen die Ausbildung finanziert. In dem Seminar in Porto waren vier junge Frauen, zwei aus England, zwei aus Deutschland, dabei, die sich auch sehr wertvoll mit Andachten und Berichten eingebracht haben. 

Ihre Wahlsprüche waren :

  • „Nicht ich habe JESUS gewählt, JESUS hat MICH gewählt“  und
  • „GOTT hat mir gezeigt ich bin ein Schatz und ein Segen und ich kann für
  • andere Menschen ein Segen sein.“
  • Sei mutig, habe Vertrauen und gib dir Zeit!

Abschluss

Am letzten Abend haben wir dann noch ein „Love Feast“ gefeiert, geleitet von Barbara Easton, der Präsidentin der Area von England und Irland. Joh 15,9-16 war der Inhalt: Freunde sein in der Gemeinschaft mit Gott.

Ein Liedrefrain des Abends:  

„You are way maker, miracle worker, promise keeper, light in the darkness – my God, that is who you are!
„Du bist Wegbereiter, Wundertäter, Versprechenswahrer, Licht in der Dunkelheit – mein GOTT, das ist, wer DU bist.“

Ich bin in jedem Fall gestärkt, inspiriert und erfüllt von diesem Treffen in Porto wieder nach Hause gekommen.

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Gabi Rehbogen

Gemeindereferentin EmK Salzburg, Laienvertreterin, Laienpredigerin

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