Wer bin ich?

Faith Impulse

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Esther Handschin

Pastorin, Erwachsenenbildung


Gedanken zum Monatsspruch für den September: "Jesus spricht: Wer sagt denn ihr, dass ich sei?" (Matthäus 16,15)

Manchmal stehe ich vor dem Spiegel und stelle mit diese Frage. Obwohl ich schon längere Zeit mit mir unterwegs bin und die eine oder andere Seite an mir kennengelernt habe, taucht diese Frage von Zeit zu Zeit auf. Denn das Leben bringt immer wieder neue Veränderungen mit sich. Der Körper spürt schon die Anzahl der Betriebsjahre und fordert Anpassungen des Lebensstils. Menschen, denen ich begegne, verlangen Antworten und Reaktionen. Was ich lese und erfahre, bringt mich auf andere und neue Gedanken. Und ich selbst habe den Drang, etwas zu schaffen und zu tun und mich auf diese Weise zu äußern. Auch da verändern sich mit der Zeit meine Vorlieben.

Wer bin ich? Im Lauf des Lebens gilt es, dies immer wieder neu herauszufinden. Manchmal helfen dazu Menschen, die ich befragen kann: Familienangehörige oder langjährige Freundinnen und Freunde, die mich gut kennen. Sie geben mir Ideen, mir selbst auf die Spur zu kommen. Manchmal ist es auch die Bemerkung eines Menschen, dem ich zum ersten Mal begegne, die mir noch lange im Kopf herumgeht und mich zum Nachdenken bringt.

 

Jesus fragt nach Identität

Jesus stellt ähnlich Fragen, als er mit seinen Jüngern beisammen ist. Zunächst will er wissen, was die Leute so über den Menschensohn sagen. Die Antworten fallen vielfältig aus. Jesus wird mit Propheten verglichen: Elia, Jeremia oder Johannes der Täufer. Doch dann richtet Jesus die Frage an seiner Jünger: Wer sagt denn ihr, dass ich sei?

Es geht Jesus allerdings nicht um Selbstfindung oder darum, sich besser kennenzulernen. Er fordert vielmehr sein Gegenüber – die Menschen, die ihm nachfolgen und mit ihm in Beziehung sind – heraus, sich Gedanken darüber zu machen, was er ihnen bedeutet.

 

Wer ist Jesus für mich?

Wer ist Jesus für mich? Ist er ein Mensch, der kluge Dinge gesagt hat, die mir Anleitung zum Leben geben? Ist er Gott selbst und darum ist es wichtig, ihm unbedingt zu gehorchen? Oder ist er irgendetwas zwischen diesen beiden Extremen?

Wer Jesus für mich ist? Das verändert sich im Lauf eines Lebens. Der Hero der Jugend wird zum Weggefährten. Wo es wichtig war, dass er mich mit manch unbequemen Anweisungen herausgefordert hat, da werden für mich auf einmal Worte des Trostes und der Zuversicht wichtig.

Wer ist Jesus für mich? Auch das gilt es immer wieder neu herauszufinden. Dazu habe ich ein Leben lang Zeit. Die Bibel legt mir eine Vielfalt von Bildern vor. Und aus meiner eigenen und der Lebenserfahrung anderer kommen noch viele weitere Möglichkeiten dazu. Das ist eine spannende Entdeckungsreise, bei der ich letztendlich die Gewinnern bin. Denn durch Jesus erfahre ich, wer ich selbst in Gottes Augen bin: ein von ihm geliebter Mensch.

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