Ist Gott allmächtig?
Glaubensimpuls
Pastor, Superintendent
Ist Gott allmächtig? Woher kommen die Vorstellungen zur Allmacht Gottes eigentlich? Wovon sind sie geprägt? Und wäre es nicht angemessener, von einem allliebenden Gott zu sprechen? Mit diesen Fragen setzt sich Superintendent Pastor Stefan Schröckenfuchs in dieser Predigt auseinander.
Als Predigttexte wurden 5. Mose 6,1-5 und Matthäus 22,35-40 herangezogen.
Die Predigt ist hier nachzulesen, bzw. kann als Video nachgeschaut werden.
Liebe Gemeinde,
Ich bin eingeladen, in einer Predigtreihe zum Apostolischen Glaubensbekenntnis über die „Allmacht Gottes“ zu predigen. Am Anfang dieses alten, christlichen Bekenntnisses heißt es bekanntermaßen: „Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde.“
Dass Gott allmächtig sein soll, ist eine theologische Aussage, über die ich schon sehr lange nachdenke. Denn es ist eine Aussage, die mich bis heute nicht so recht überzeugt. Zumindest nicht, wenn ich Allmacht in dem Sinn verstehen soll, wie sie im allgemeinen Sprachgebrauch in der Regel verstanden wird. In Lexika findet man Erklärungen zum Begriff Allmacht wie: „Macht über alle und alles, grenzenlose Machtfülle, uneingeschränkte Macht; Allgewalt“. (Definitionen von Oxford Languages).
Liest man bei Wikipedia nach, bekommt man etwas differenziertere Erklärungen. Da wird z.B. unterschieden zwischen:
- Gott kann absolut alles, es gibt für ihn keine Handlungsbeschränkung. Er kann Naturgesetze überschreiten und die Gesetze der Logik (durch widersprüchliches Handeln).
- Gott kann alles; auch gegen die Naturgesetze verstoßen, aber: Er kann nicht widersprüchlich handeln.
- Gott vermag außer widersprüchlichem Handeln alles zu tun, ist jedoch durch verschiedene weitere Eigenschaften oder Umstände in seinem Handeln beschränkt (beispielsweise Allgüte, Liebe, Ermöglichung der Willensfreiheit, Verständlichkeit, … usw.
Ihr merkt, da haben schon Einige darüber nachgedacht. Vermutlich, um das Problem zu lösen, warum man von Gott sagt, dass er alles kann. Aber es scheint, als würde er nur ganz selten davon Gebrauch machen. Zumindest greift Gott oft nicht so ein, wie wir uns das vorstellen würden.
Was prägt den Glauben an einen allmächtigen Gott?
1) Die Allmacht Gottes in der Bibel
In der Bibel findet man viele Geschichten, die nahelegen, dass Gott allmächtig sein muss. Da ist z.B. Geschichte von Mose und dem Volk Israel, das auf der Flucht aus Ägypten von Gott auf trockenem Fuß durchs Schilfmeer geführt wird. Der Pharao dagegen, der ihnen auf den Fersen ist, ertrinkt kurz darauf in den Fluten des Meeres. Oder es gibt Geschichten, in denen Einzelne oder das ganze Volk Israeliten gegen einen übermächtigen Gegner kämpfen müssen. Und Gott in seiner Macht sorgt dafür, dass die unterlegenen Israeliten gewinnen. Auch von Jesus wird erzählt, dass er mit einem einzigen Wort einen Sturm stillen oder den toten Lazarus wieder auferwecken konnte. All diese Geschichten erzählen von einem Gott, dem offenbar alles möglich ist. Ja, Gott ist es sogar möglich, sich über Naturgesetze hinwegzusetzen.
Doch wir sollten uns schon an dieser Stelle bewusst machen, dass die Menschen in jener Zeit, in der diese biblischen Geschichten entstanden sind, noch ein völlig anderes Verständnis von Naturgesetzen hatten als wir heute. Die modernen Gesetze der Naturwissenschaften, die uns heute ganz selbstverständlich bekannt sind, sind erst viel später entstanden. Beginnend mit den Gedanken der Aufklärung, werden sie bis in unsere Zeit hinein erst entdeckt und formuliert.
Die Bibel erzählt noch ganz unbekümmert von einem Gott, der scheinbar alles kann. Aber wenn man genau hinschaut, merkt man, dass die biblischen Erzählungen in dieser Hinsicht nicht besonders konsequent sind.
Das fängt schon mit den Texten zur Erschaffung der Welt an. Am Anfang heißt es, dass Gott – durch nicht mehr als sein Wort – den Himmel und die Erde erschaffen hat und alles, was darin lebt. Immer wieder heißt es: Gott sprach – und es geschah – und siehe, es war gut. Gottes Macht scheint hier unbegrenzt.
Und so geht es – ein wenig salopp formuliert – so lange, bis Adam und Eva gemütlich im Garten Eden chillen. Da kommt auf einmal diese nervige Schlange angekrochen und bringt Adam und Eva dazu, etwas zu tun, was Gott ganz offensichtlich nicht gewollt hat – zumindest hat er gesagt, dass er es nicht will. Nämlich, dass sie vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse naschen. Ab diesem Moment entwickeln sich die Dinge in einer Weise, bei der man jedenfalls den Eindruck hat, dass Gott sie so nicht beabsichtigt hatte.
Ein paar Kapitel später ist die Lage dann schon so schlimm geworden, dass Gott ernüchtert feststellt: „Das Dichten und Trachten der Menschen ist böse von Jugend an.“ (1. Mose 6,5). Und darum beschließt er, nochmals ganz von vorne zu beginnen. Mit einer großen Sintflut wird reiner Tisch gemacht und Gott beginnt mit Noah und seiner Familie das Projekt „Schöpfung 2.0“. Allerdings ist auch dieses Projekt nicht von Erfolg gekrönt. Denn kaum haben Noah und seine Kinder die Arche verlassen, muss Gott schon wieder feststellen, dass „das Dichten und Trachten der Menschen“ noch genauso böse ist wie vorher (1. Mose 8,21). Deshalb beschließt Gott dann, niemals wieder eine Sintflut über die Erde kommen zu lassen.
2) Der Einfluss der griechischen Philosophie auf unser Gottesbild
Die Geschichte der Sintflut ist insofern interessant, weil sie einerseits ein Bild von einem allmächtigen Gottes zeichnet, der mit einem großen Regenguss fast das ganze Leben auf der Erde auslöschen kann. Den Menschen ihre Bosheit auszutreiben vermag Gott jedoch nicht.
So richtig logisch und stringent ist das doch irgendwie nicht, oder?!
Allerdings hat es die Autoren des Alten Testaments nicht sonderlich gestört, dass ihre Geschichten nicht den Prinzipien der Logik standhalten. Das liegt wahrscheinlich daran, dass sie das, was wir heute Logik nennen, noch gar nicht gekannt haben. Denn die Prinzipien der Logik, die uns heute ganz selbstverständlich einleuchten, gehen ursprünglich v.a. auf einen Philosophen zurück, der ungefähr 350 Jahre vor Christus in Griechenland gelebt hat, nämlich Aristoteles. Die Geschichte von der Sintflut dagegen ist sicherlich viel früher entstanden.
Mit Aristoteles und seiner Philosophie sollten wir uns dennoch ein bisschen auseinandersetzen. Denn nicht nur seine Ideen zur Logik, sondern auch andere seiner Erkenntnisse haben sehr viel Einfluss auf die spätere christliche Theologie genommen. Sie prägen unser Denken und unsere Vorstellungen von Macht auch heute noch viel mehr, als uns das bewusst ist.
Die Erkenntnisse von Aristoteles waren nicht zuletzt für einige Theologen im Mittelalter sehr wichtig. Die haben nämlich versucht, mit den Prinzipien der Logik von Aristoteles nachzuweisen, dass es Gott wirklich gibt.
Einer dieser mittelalterlichen Theologen war Thomas von Aquin. Thomas von Aquin hat z.B. auf das Kausalitätsprinzip von Aristoteles zurückgegriffen (also dass alles eine Ursache und eine Wirkung haben muss) und auf seine Überlegungen zur bewegten Welt.
Sehr vereinfacht kann man das Weltbild von Aristoteles mit einem Billardtisch vorstellen, auf dem mehrere Billardkugeln liegen. Eine Billardkugel rollt, und irgendwann stößt sie gegen eine andere. Durch den Schupser, den die andere bekommt, rollt diese auch los und stößt ihrerseits wieder eine Kugel an. Die rollt auch wieder los und schupst eine andere an und so weiter. Das Wesentliche dabei ist: Keine dieser Kugeln hat sich selbst in Bewegung gesetzt, sondern sie bewegt sich, weil sie von einer anderen Kugel zuerst bewegt wurde.
Thomas von Aquin hat u.a. dieses Prinzip der Bewegung für seinen ersten Gottesbeweis – den kosmologischen Gottesbeweis – herangezogen. Dieser lautet so:
In der Welt ist überall Bewegung. Alles Bewegte wird von einem anderen bewegt, d. h. nichts kann sich selbst die erste Bewegung geben. Darum gilt: Die bewegte Welt setzt einen von ihr verschiedenen Beweger voraus.
Mit anderen Worten: Damit die erste Kugel am Billardtisch überhaupt rollen kann, muss es jemanden geben, der etwas anderes ist als eine Billardkugel. Die Kugeln können sich selbst ja nicht bewegen. Es braucht einen Spieler, der anders als die Kugeln ist. Einen, der etwas bewegen kann ohne selbst von etwas bewegt werden zu müssen.
Wenig überraschend ist nach Thomas derjenige, der so einen ersten Schupser geben kann ohne selbst angeschupst werden zu müssen, Gott. In der Theologie von Thomas von Aquin wird Gott deshalb auch der „unbewegte Beweger“ genannt: Derjenige, der dafür sorgt, dass alles andere in Bewegung kommt, ohne dass er selbst von außen bewegt werden müsste.
Einen ähnlichen Versuch, Gottes Existenz zu beweisen, hat ungefähr zur selben Zeit Anselm von Canterbury unternommen. Sein Gottesbeweis – der ontologische Gottesbeweis – ist ein bisschen komplizierter zu verstehen. Die wichtigste Idee von Anselm war dabei, dass Gott das sein muss, über das nichts Größeres hinaus gedacht werden kann. Gott ist – anders gesagt – größer, mächtiger, vollkommener als alles andere. Gott kann deshalb durch nichts übertroffen werden. Und, so sein Argument, weil etwas, das es wirklich gibt, immer vollkommener ist, als etwas, das man sich nur vorstellt, muss es Gott, damit er wirklich vollkommen ist, auch wirklich geben.
Nicht überzeugt? Egal, das ist für uns jetzt nicht so wichtig. Wichtig ist aber, dass Anselms Gottesbeweis zu seiner Zeit sehr einflussreich war. Leider auch mit einem interessanten Nebenprodukt dieses Gottesbeweises. Denn wenn man der Logik von Anselm folgt, muss Gott, damit er tatsächlich vollkommen sein kann, auf jeden Fall auch unveränderlich sein. Denn wenn er vollkommen ist, könnte er sich ja nicht ändern, ohne sich dabei zum Schlechteren zu ändern. Besser geht ja bei vollkommen nicht mehr. Würde er schlechter werden, wäre er nicht mehr vollkommen. Und falls er sich doch zu etwas Besserem verändern sollte, dann wäre er davor nicht vollkommen gewesen. Ergo muss Gott unveränderlich sein. Davon war jedenfalls Anselm überzeugt, und mit ihm viele andere auch.
Wie gesagt waren Anselm und Thomas mit ihren Überlegungen ziemlich einflussreich, und sind es auch bis heute. Ich bin aber der Meinung, dass das Gottesbild, das anhand dieser Ideen entsteht, ziemlich irritierend ist. Es ist das Bild von einem unveränderlichen, unbewegten und damit auch unbewegbaren Beweger; enem Gott, der zwar aus einer Distanz heraus alles bestimmen und bewegen kann. Aber selbst bleibt er dabei vollkommen unbewegt und folglich auch leidenschaftslos. Er muss es ja! Sonst wäre er ja nicht vollkommen und das hieße: Er wäre gar nicht Gott!
3) Das Bild eines Allmächtigen Gottes ähnelt mehr dem eines Tyrannen als dem Gott der Bibel
Die Bibel erzählt im Gegensatz zu Anselm und Thomas sehr oft von einem leidenschaftlichen Gott. Einem Gott, der mit seinem Volk und um sein Volk ringt. Einem Gott, der immer wieder zwischen Liebe zu seinem Volk und seinem Zorn über sein Volk hin und her gerissen ist. Es ist ein Gott, der, wie es die Geschichte von Jona erzählt, mitunter sogar seine Meinung ändert und zum Ärger des Propheten Ninive doch nicht untergehen lässt. Einen unbewegten, unveränderlichen Beweger kennt die Bibel meiner Meinung nach nicht.
Interessanterweise entsprechen die „logischen“ Gottesbilder von Thomas und Anselm sehr stark den Machtvorstellungen der Mächtigen und der Tyrannen unserer und vergangener Zeiten. Und ich frage mich, warum diese Bilder eines Allmächtigen, unbewegten und unveränderlichen Gottes so geeignet scheinen, die Machtvorstellungen der Mächtigen dieser Welt zu legitimieren. Wird Gott hier vielleicht eher zur Projektionsfläche menschlicher Allmachtsfantasie?
Wenn ich mir einen unbewegten Beweger vorstelle, der nicht bereit ist sich zu ändern, fällt mir nicht die Geschichte von Jesus ein, sondern ich sehe vielmehr weltliche Mächtige vor mir, die irgendwo in warmen Büros oder Kommandozentralen an den Schalthebeln der Macht sitzen. Machthaber, die sich von dem, was sie anrichten, möglichst wenig beeindrucken lassen. Vorstandsvorsitzende in großen Konzernen, die Gewinnmaximierung auf Kosten der Schwächeren betreiben und die sich vom Leid derer, die sie ausbeuten, nicht beeindrucken lassen. Oder Präsidenten, die allein an meterlangen Tischen Kriege von Zaum brechen und sich von den tausenden Soldaten und Zivilisten, die dabei ums Leben kommen, nicht bewegen lassen.
Hier gibt es eine Übereinstimmung mit dem Bild des unbewegten Bewegers. Wenn ich danach suche, wie sich Gott in den Texten der Bibel selbst offenbart, ergibt sich aus meiner Sicht ein anderes Bild.
4) In der Bibel offenbart sich ein Gott der Liebe
Gott offenbart sich in der Bibel nicht als unbewegter Beweger, der sich von nichts beeindrucken oder bewegen lassen würde. Vielmehr lässt sich Gott vom Schicksal der Menschen bewegen. Zu seinen wesentlichen Merkmalen gehört das Erbarmen. Es entspricht Gott, dass er sich vom Schicksal der Menschen erweichen lässt. Gott wird auch nicht als unveränderlich dargestellt. Wie gesagt erzählt beispielsweise die Geschichte von der Sintflut von einem Gott, der seine Meinung ändert.
Der Gott der Bibel ist jedoch auch nicht einfach ohnmächtig. Gerade in der Geschichte von Jesus zeigt sich, dass seine Macht eine andere Qualität und Wirkweise hat. Es ist eine Macht, die aus meiner Sicht auch mehr zu ehren ist als die Macht der Herrschsüchtigen. Gottes Macht ist die Macht der Liebe. In der Liebe ist Gott mächtig, ohne resistent gegenüber irgendwelchen Einflüssen sein zu müssen. Ohne irgendetwas durchsetzen, erzwingen oder bestimmen zu müssen.
Denn die Macht der Liebe vermag etwas, was die determinierende, herrschende Macht nicht vermag. Sie ist in der Lage, das zu erreichen, was Gott offenbar am wichtigsten ist: nämlich, dass auch wir Menschen beginnen, einander zu lieben.
Als Jesus gefragt wurde, was das Höchste Gebot sei – also das, was am wichtigsten ist, weil es den Weg in ein gelingendes Leben und ein gelingendes Miteinander weist – antwortet er:
„Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken.‹ Und: ›Liebe deinen Mitmenschen wie dich selbst.‹“ (Matthäus 22, 37 und 39)
Er zitiert damit im ersten Teil, was auch am Anfang jener Gebote steht, die Gott Mose gegeben hat, damit es dem Volk Israel gut geht und sie lange leben:
„Höre, Israel: Der Herr ist unser Gott, der Herr allein! Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft.“ (5. Mose 6,4)
5) Liebe zwingt nicht und lässt sich nicht erzwingen
Die Liebe ist eine Macht, die andere nicht zwingt. Sie lässt sich auch nicht gewaltsam erzwingen. Sie kann nicht befohlen oder erkauft werden. Sie kann nur aus freien Stücken heraus geschenkt werden. Und sie kann wachsen, wo sie einen guten Boden und einen sicheren Raum dazu findet.
Gott, der unsere Liebe erseht und will, dass wir einander lieben, ist wie ein Gärtner, der der Liebe den Boden bereitet.
Dass dem so ist, zeigt sich ganz besonders in der Geschichte Jesu. Jesus ist wie ein Spiegel der Liebe Gottes. In ihm zeigt sich Gott nahe und verletzlich.
Ein Mensch unter Menschen.
Geboren von einer einfachen, jungen Frau.
Gefoltert und gekreuzigt auf Befehl eines tyrannischen Mannes.
Gestorben,
und doch nicht der Macht des Untergangs und der Vergänglichkeit preisgegeben.
Auferstanden ist er.
In den Herzen von Menschen,
die sich von seiner Liebe anstecken haben lassen,
und die in seinem Geist handeln.
Unsere Glaube ist, dass sich diese Liebe durchsetzen wird am Ende der Zeit.
6) In Liebe ist Gott allmächtig
Liebe ist jene Macht, die Leben zu wecken vermag und die Versöhnung ermöglicht. Sie bringt Heilung. Sie hat die Kraft Frieden zu stiften. Sie kann andere großmachen, statt sie zu erniedrigen. Sie freut sich über das Glück eines anderen. Sie wird nicht kleiner, wenn man sie teilt.
Diese Liebe entspricht dem Wesen Gottes.
Sie ist auch das Ziel, auf das Gott hin die Welt geschaffen hat.
Was könnte Liebe wecken, als die Liebe selbst? Zu lieben ist doch der einzige Weg und das einzige wahre Mittel, um Liebe zu wecken. Diese Weg hat Gott gewählt, weil es seinem Wesen entspricht.
Wenn ich mir bewusst mache, dass Liebe Größeres, Bedeutenderes, Kostbareres hervorbringen kann als alle anderen Formen der Macht, die sich durchsetzen müssen, sich über Regeln hinwegsetzen oder etwas erzwingen, dann kann ich mit gutem Gewissen wieder sagen, dass Gott allmächtig ist. Allmächtig im Sinne von „unübertroffen in Liebesmacht“.
Ob Gott sich nun über Naturgesetze hinwegsetzen kann oder nicht oder ob er es aus eigener Entscheidung nicht tut – das bleibt für mich letztlich zweitrangig.
Entscheidend ist vielmehr, dass ich mich der Liebe Gottes öffne, damit sie mein Herz erfüllen kann – und so ihr Ziel erreicht.
Amen
Stefan Schröckenfuchs, gepredigt am 13. November 2022 in der EmK Wien-Fünfhaus und der Evangelischen Gemeinde A.B. Wien-Floridsdorf
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