Gottes Wille

Glaubensimpuls

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Antje Klein

Pastorin


Betrachtung zum Monatsspruch für November: Gott spricht: "Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken." (Ezechiel 34,16)

Was ist Gottes Wille? 

Was will Gott von mir? Oder auf dieser Welt? Das sind große Fragen, und ich hör sie in mir drin und um mich herum. In mir drin zum Beispiel, wenn ich vor einer wichtigen Entscheidung stehe. Dann frag ich mich auch: Wie erkenne ich diesen Willen Gottes eigentlich? Was soll ich tun? Im Außen höre ich die Frage nach Gottes Willen immer wieder ermahnend. Da ist das dann manchmal gar keine wirkliche Frage mehr, sondern eher eine mehr oder weniger deutliche Aussage: Gott will (oder auch: will nicht), dass du dies oder das tust. Du sollst. Manchmal leuchtet mir das ein. Die Schöpfung bewahren, klar. Lieben: Gott, meinen Mitmenschen, mich selbst – aber ja! Frieden suchen – sowieso! Manches leuchtet mir weniger ein. Vor allem dann, wenn ein Sollen mit großer Selbstverständlichkeit und Sicherheit an mich als Einzelne herangetragen wird und sich in genauen Handlungsanweisungen niederschlägt. Wenn ich dann nachdenke, frage ich mich schon, ob wir Menschen das so genau sagen können: Das ist (nicht) Gottes Wille. Diese eine Handlung. Genau das soll ich (oder ein anderer Mensch) tun.

"Ich will etwas tun", sagt Gott

Im Monatsspruch für den November begegnet uns auch eine Aussage über Gottes Willen. Der Prophet Ezechiel gibt sie in Gottes Namen weiter (Ezechiel 34,16). „Ich will“, sagt Gott da. Gott will etwas tun. Er wird etwas tun. Und es hat nichts mit dem menschlichen Sollen zu tun. Das liegt in diesem Kapitel des Prophetenbuches auch daran, dass die, die eigentlich zuständig sind, die menschlichen Hirten, versagt haben und sich nur um ihr eigenes Wohlergehen kümmern. Gott nimmt sich nun der Menschen an. Sie werden mit Schafen verglichen. Gott selbst will ihr Hirte sein. Er will sich kümmern. Er will: „Das Verlorene wieder suchen und das Verirrte zurückbringen und das Verwundete verbinden und das Schwache stärken.“ Das ist sein Vorhaben. Das ist sein Wille. Der Wille, der auf die Zukunft zugeht und dabei die Menschen im Blick hat. Ganz genau im Blick. Gott selbst geht los: Er sucht und sucht. Er schaut ganz genau, an den unwegsamsten Orten. Er schaut ganz genau, nach dem Kleinen, Unscheinbaren. Das so sehr fehlt. Er hebt es auf. Er bringt es nach Hause. An einen sicheren Ort. Er macht heil. Er sorgt dafür, dass sich Wunden schließen können. Er stärkt den Rücken und gibt neue Kraft. 

Das ist Gottes Wille

Das zu tun ist Gottes Wille. Das ist Gnade. Das ist mehr als genug für diesen November. Ich nehm Gott beim Wort, und ich glaube daran: Auch mich wird Gott finden. Ich werde Ausschau halten nach ihm. 

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