Ju­gend­wo­che 2021 – Bericht

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Rosmarie Sonnleithner

Mitarbeiterin im KJW


Die Jugendwoche fand von 15. - 22. August in Losenstein im Jugendgästehaus des Landes OÖ statt.
Jugendwoche 2021 Gruppe wandert Richtung Burgruine

Wir waren insgesamt 15 Jugendliche und 5 Betreuer.  Das Thema für diese Woche war Nachhaltigkeit. Wie schon im vergangenen Jahr sind wir Sonntags, es war wohl der heißeste Tag in dieser Woche, am späten Nachmittag angereist und haben mit einem gemeinsamen Abendessen die Woche begonnen. Es war zu spüren, dass die Jugendlichen sich auf diese Woche gefreut haben. Corona hat viele Kontakte nur schwer möglich gemacht und so konnten es einige kaum erwarten, ihre Freunde endlich wieder persönlich zu sehen.

Sonntagabend stand eine kurze Andacht und vor allem Kennenlernspiele am Programm um auch denen, die neu zur Gruppe dazu gekommen sind, einen guten Start zu ermöglichen.

Montag musste die Gruppe einige Teambuilding-Aufgaben gemeinsam meistern. Es wurde sehr viel gescherzt, gelacht und sehr achtsam miteinander umgegangen. Für mich war es besonders schön zu sehen wie auf die Bedürfnisse von allen Rücksicht genommen worden ist. Faszinierend war für alle Betreuer auch zu erleben, wie die Jugendlichen mit viel Energie und gleichzeitig Teamgeist an die Aufgaben herangingen und diese auch mit Bravour meisterten. Der Nachmittag war zur freien Verfügung und die Gruppe hat sich in einige Kleingruppen aufgeteilt: die Basketball und Kartenspiele spielten oder sich nach so langer Zeit ohne viel Kontakt einfach nur über Gott und die Welt unterhalten haben. Ab 22:00 war Abendruhe vereinbart, die auch großteils eingehalten wurde.

Obwohl es die ganze Nacht geregnet und gestürmt hatte, wurde es während des Tages am am Dienstag sonnig, wenn auch sehr kühl. Am Vormittag haben wir uns mit dem ökologischen Fußabdruck beschäftigt. Die Jugendlichen mussten unter der Aufsicht von Magdalena in Gruppen ihren eigenen Fußabdruck errechnen. Es war sehr beeindrucken den Teilnehmenden zuzusehen, wie sie langsam erkannten, dass sie mit ihrem Lebensstil das drei- bis vierfachen von dem an Ressourcen verbrauchen, die ihnen laut ökologischem Fussabdruck zustehen würden, um achtsam mit unserer Erde, der Umwelt und anderen Bewohnern dieser Erde umzugehen. Diese Erfahrung hat noch lange nachgewirkt und über längere Zeit für heiße Diskussionen und Gespräche gesorgt. Auch im Abendprogramm und in der Abendandacht waren die Nachwirkungen und ein ressourcenorientierter Umgang noch Gesprächsthema.

Nach dem Abendessen, gab es nur eine kurze Pause um uns warm genug für das Lagerfeuer anzuziehen. Die Nacht war sternenklar, allerdings sehr kalt, wie es halt in den Bergen oft so ist. Langsam begannen wir an den Abendenden und zum Teil am Morgen den herannahenden Herbst zu spüren. Die Nächte und damit auch die ersten Morgenstunden des Tages wurden kühler und frischer. Wir haben viel gesungen beim Lagerfeuer. Auch als es schon finster wurde, saßen die Jugendliche und Betreuer mit den Handytaschenlampen um das wärmende Licht und die Gemeinschaft, die Freude an der Musik war für alle Teilnehmenden spürbar. Die Gespräche waren interessant, abwechslungsreich, sind zum Teil noch über das Thema des Tages gekreist. Natürlich haben viele von uns auf Steckerl Marshmallows gegrillt und gescherzt und gelacht. Ich saß einige Zeit beobachtend am Rande dieses bunten Treibens bevor auch ich beschlossen habe, mir ein Marshmallow zu grillen. Es war spannend, wie viele Tipps ich bekommen habe um das perfekte Marshmallow zu grillen. Fast schien es mir, das sei eine eigene Wissenschaft und eine Dissertation wert. Zwischen 21:00 und 22:00 haben dann einige der Jugendlichen die Musikbox aufgedreht und begannen zu tanzen. Irgendwann hat Magdalena, die selber eine begeisterte Tänzerin ist, die Jugendlichen angefangen zu tanzen anzuleiten. Auch hier war die Begeisterung zu spüren und die Gruppe der Tanzbegeisterten wuchs ständig. Ich konnte die Begeisterung noch immer in den Augen sehen, als wir schließlich das Feuer löschen und hinein gehen mussten, um die Nachbarn nach 22:00 nicht zu stören. Die unbeschwerte Fröhlichkeit der Jugendlichen hat auch uns Betreuern bei unserer Besprechung noch viel Spaß miteinander beschert.

Ab Mittwoch Morgen war ich allein in der Früh. Die Gänge waren ruhig und die ersten haben mir erst einige Minuten vor dem Beginn des gemeinsamen Frühstücks Gesellschaft geleistet. Persönlich genieße ich diese Zeit am Morgen, wenn noch alles ruhig ist, ich Zeit finde mit den Losungen meinen Tag zu beginnen und den vergangenen Tag noch einmal in Gedanken durchgehen kann. Martin  Schulzer hat das Programm für den Mittwoch übernommen und war schon sehr früh im Jugendraum um einige Vorbereitungen zu treffen. Beim gemeinsamen Frühstück war noch das Thema vom Vortag sehr präsent. Nach einer kurzen Morgenandacht, die vor allem von und mit den Jugendlichen selbst gestaltet worden ist, hat Martin uns einige Kurzfilme gezeigt und dann in Kleingruppen mit vielen Fragen zur Diskussion angeleitet. Fragen wie: was können wir tun, was tut die Gesellschaft, die Politik und wie können wir auf weitere Maßnahmen, die unbedingt notwendig sind, um dem Klimawandel Einhalt zu gebieten, drängen, haben zu sehr interessanten Gesprächen geführt. Der Vormittag ist schnell verflogen und nach einem ausgiebigen Mittagessen und einer kurzen Pause war eine Besprechung sowie alle Vorbereitungen für den Disco-Abend, die Corona-Testungen der Teilnehmenden und die Planung des Ausflugs am Donnerstag notwendig.

Der Disco-Abend war wie immer ein voller Erfolg: Die Kinder durften bis 20:30 zuerst den Raum benützen und waren mit Begeisterung dabei. Für viele Kinder war vor allem die Teilnahme der Jugendlichen an dem gemeinsamen Tanz-Abend ein besonderes Highlight. Ich habe anfangs versucht, von außen vor allem zu beobachten und durfte feststellen, dass mich sowohl das Miteinander der Jugendlichen mit den Kindern als auch das gemeinsame Tanzen in der Gruppe sehr beeindruckt hat.

Am Donnerstag haben wir einen gemeinsamen Tag von Jugendlichen und Kindern geplant. Nach dem Frühstück, trafen wir uns schon um 08:45 vor dem Haus zum Abmarsch ins Freibad-Schallau.

Der Tag war sonnig, allerdings nur mäßig warm. Das hat die Hin-und Rückfahrt etwas einfacher gemacht, weil der Weg bis zum Bahnhof in Losenstein und der Weg zum Gelände vom Bahnhof niemandem zu heiß war. Wir kannten das Freibad schon von unserer letzten Jugendwoche in Losenstein. Es hat zahlreiche Möglichkeiten: Beach-Volleyballplatz, Klettergerüste mit Seilen und Pfahlbauten, einen Wassererlebnis-Teil sowie einen Irrgarten, große Wiesen mit einigen Bänke, zumindest ein paar Liegestühle und natürlich ein Kiesstrand an der Enns. Wir waren, abgesehen von einzelnen sehr kleinen Wanderer Gruppen, die einzigen, die im Freibad waren.

Kinder wie Jugendliche haben sich gleichmäßig im Gelände verteilt, in unterschiedlich großen und auch durchmischten Gruppen. Der Beach-Volleyballplatz wurde von allen gemeinsam genutzt und dort wurde so manches Match ausgefochten, viel Gelacht und gemeinsam gespielt. Etwa ab Mittag fingen einige Kinder an, sich Getränke, Eis, Süßes oder auch Essen im Buffett zu kaufen. Während andere den Schatten aufsuchten, bei den Holztischen miteinander mit den mitgebrachten Kartenspielen spielten und viel Spaß zu haben schienen. Andere haben auf der Wiese das Wikinger-Schach aufgebaut und traten in gemischten Gruppen gegeneinander an. Es war ein achtsames, buntes, fröhliches und respektvolles Miteinander.

Etwas nach 15:00 traten wir die Rückreise an. Viele hatten trotz Freibad gleich das Bedürfnis nach einer kurzen Dusche, um den Sand aus den Haaren und wo er sich sonst noch so versteckt hatte, zu waschen. Nach dem Abendessen sammelten sich sowohl Kinder als auch Jugendliche zu einem gemeinsamen Gruppenfoto vor dem Haus. Das war gar nicht so einfach, weil einige zu spät kamen, wieder gingen oder einfach nicht kamen, weil sie in ihren Betten erschöpft eingeschlafen sind.

Die Abendandacht fand um 19.30 mit einem kurzen informativen inhaltlichen Teil statt. Dann teilte sich die Gruppe wieder in kleinere Gruppen auf, um erneut miteinander Brett- und Kartenspiele zu spielen. Der Abend ist ruhig verlaufen, weil viele von der vergangenen Nacht und einem Tag mit viel Sport und Bewegung an der frischen Luft müde waren.

Am Freitag war in der Früh, wie schon die Tage zuvor, alles sehr ruhig. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die Jugendlichen und auch die Kinder immer schwerer in der Früh aus dem Bett kamen. Auch Musik konnte sie nicht so recht motivieren, aufzustehen. Frühstück wie gehabt. Im Vormittagsprogramm haben wir uns mit Plastik auseinandergesetzt: wir haben zwei kurze Videos gesehen, unsere eigenen Gewohnheiten und Gegenstände des Alltags durchleuchtet um zu sehen wo und wie Plastik in unserem Alltag bzw. Leben vorkommt. Fazit: Plastik ist nicht mehr wegzudenken, es ist immer und überall und nur schwer zu vermeiden. Die Menge an Plastik, die uns umgibt und der wir zum Teil auch nicht ausweichen können, war für viele von uns sehr beeindruckend. Es war spannend zu sehen, wie sehr wir daran gewöhnt sind.

Nachmittags wurde in der Sonne, im Turnsaal und auch an anderen Plätzen gerastet und geschlafen. Wie sich herausstellen sollte, konnte ich während des gesamten Freitag immer wieder schläfrige Teilnehmende irgendwo im Haus verstreut finden. Vielen war die Erschöpfung anzusehen. Bei dieser Andacht wurde sehr viel gesungen und irgendwann begannen die Jugendlichen auch die Lieder, die sie aus der Kinderwoche kannten, gemeinsam zu singen, spielen und mit Handzeichen zu begleiten. Für den Abend waren nach der Andacht Spiele, die Dias und ein Film geplant. Viele haben sich nur noch auf den Film gefreut, sodass wir nur ein Spiel gemeinsam spielten. Als Film haben wir uns passend zum Thema wall-e angesehen, ein Disney-Film, der sich mit Umweltverschmutzung auseinandersetzt.

Wenn ich heute zurückblicke, dann hatte ich viel Spaß, ich habe die Gemeinschaft, die Gespräche, die Lieder und das Lachen, die Spiele und die gemeinsamen Aktivitäten sehr genossen und ich bin überzeugt, dass es vielen Jugendlichen auch so ergangen ist. Die Woche war vielleicht vom Wetter nicht immer so hundertprozentig perfekt, allerdings hat es während unserer Aktivitäten nie geregnet und wie heißt es so schön: „Sommer ist, was in Deinem Kopf passiert.“

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