Drei Länder – eine Jährliche Konferenz
News
Evangelisch-methodistische Gemeinden in Südeuropa sind sozial aktiv. Das zeigt ein Bericht von der Jährlichen Konferenz Serbien/Nordmazedonien/Albanien.
In Padina, im Nordosten Serbiens, fand vom 30. März bis 2. April 2023 die diesjährige Tagung der Jährlichen Konferenz Serbien/Nordmazedonien/Albanien der Evangelisch-methodistischen Kirche (EmK) statt. Der Leitvers des für diese Region zuständigen Kirchenparlaments erinnerte daran, dass aus Bestehendem immer wieder Neues wächst.
Ein besonderes Merkmal für neues Wachsen war in dieser Tagung die Anwesenheit zweier Bischöfe, die sich in der Leitung der Zentralkonferenz Mittel- und Südeuropa als Vorgänger und Nachfolger in der Übergabe der Amtsgeschäfte befinden. Der eine, Patrick Streiff, wurde verabschiedet, während der andere, Stefan Zürcher, seinen Dienst als Vorsitzender dieser Jährlichen Konferenz begann. Auch in den Berichten der drei Superintendenten wurde etwas vom Neuen sichtbar, das da und dort heranwächst.
Kirche in schwieriger Situation in Serbien
Trotz der schwierigen Situation, in der sich das Land Serbien und dort die Evangelisch-methodistische Kirche befinden, zeigte sich Daniel Sjanta, der für Serbien zuständige Superintendent, dankbar für einen offenen und guten Dialog untereinander. Er stellte in seinem Bericht die Frage zur Diskussion: Haben wir einen klar definierten Auftrag für unsere Kirche, für unsere lokale Gemeinschaft?
Ein Hauptarbeitsbereich in Serbien sind soziale Projekte. Zwei langfristige Projekte in Pivnice und Vrbas im Nordwesten Serbiens sollen entwickelt und gefördert werden. Dazu konnte in Pivnice ein Grundstück gekauft werden, und neue Möglichkeiten und Perspektiven für beide Orte werden geprüft. Mit einem Verein dient die lokale EmK-Gemeinde in Pivnice den Menschen mit Kinderbetreuung, Kindergarten und anderen Angeboten, was sehr positiv aufgenommen wird.
In Vrbas wurde eine leistungsfähige Suppenküche neu gebaut. Der Dienst dieser Küche führt dazu, dass die EmK-Gemeinde gute Beziehungen zu verschiedenen Organisationen aufbauen kann, beispielsweise zum Roten Kreuz, zur Tourismus-Organisation der Stadt oder zur Presse. Die Gemeinde möchte ebenfalls einen gemeinnützigen Verein gründen, damit die Küche rechtlich von der Kirche unabhängig wird und bessere Chancen hat, bei Organisationen im In- und Ausland finanzielle und materielle Unterstützung zu beantragen und auf diese Weise ihre Dienstleistungen auszuweiten.
Vielfältiges soziales Engagement in Nordmazedonien
Der Pastorenmangel in den elf EmK-Gemeinden Nordmazedoniens wird durch die Mitwirkung von Laien kompensiert. Seit Oktober letzten Jahres finden in allen Gemeinden Evangelisationen statt. Die Teilnahme an solchen Gottesdiensten ist stark gestiegen.
Der unter dem Namen »Miss-Stone-Zentrum« bekannte Verein »Diakonie Nordmazedonien« ist in vielen Projekten gefordert. Es werden Mahlzeiten auf Rädern für über 180 Personen angeboten. In einem anderen Projekt werden Obdachlose, sozial gefährdete Familien und alte Menschen erreicht. Im Moment können dort fünfzig Personen Hilfe erhalten, weil der Platz in der Küche des »Miss-Stone-Zentrums« begrenzt ist und zusätzliche finanzielle Mittel nicht vorhanden sind. Für das Angebot eines Hauspflegedienstes stellt der Mangel an medizinischem Personal auf dem Arbeitsmarkt und die komplexe Arbeit eine starke Einschränkung dar. Geeignetes Personal ist schwer zu finden.
Eine wichtige Arbeit ist die unter Roma-Kindern. Wer in diese Kinder investiert, investiert in deren Zukunft, heißt es. In einer Sommerschule in Ohrid wird zum ersten Mal mit Kindern im Vorschulalter gearbeitet. Das häufigste Thema ist Erziehung und die Art der Kommunikation zwischen ihnen und der Gesellschaft. Darüber hinaus werden Beratungsstunden für Roma-Mädchen zu verschiedenen Themen organisiert, und zukünftige mögliche Berufe werden vorgestellt.
Für Alleinerziehende sowie für Familien mit vielen Kindern, die nicht über die Mittel zur Deckung grundlegender Bedürfnisse verfügen, wird individuelle Sozialhilfe organisiert. Sie erhalten praktische Hilfen wie Brennholz, Medikamente, Windeln, Kleidung und Schuhe.
Lernende Kirche in Albanien
In Albanien ist die EmK eine lernende Kirche. Sie will wachsen. In den letzten Jahren gab es große Fortschritte. Es gibt in den Ortsgemeinden und Regionen gut ausgebildete Leitungspersonen und klare Strukturen sowie einen kooperativen Stil der Entscheidungsfindung. Hoffnung besteht, dass neue und junge Menschen den Ruf in den Dienst erhalten.
In der Hauptstadt Tirana bietet die Stiftung »Diakonia Metodiste« Unterstützung für Kinder mit Behinderung und deren Eltern. Das Frühförderungsprojekt will die Gemeinschaft der Familien mit behinderten Kindern unterstützen, so zum Beispiel die Integration in Kindergärten und Krippen oder eine verstärkte Zusammenarbeit mit Gesundheitszentren und der Abteilung für Kinderschutz. Auch Schulung für Personal und Eltern wird angeboten.
Ein erfolgreiches Kartoffelprojekt im ostalbanischen Buzahishtë hilft Familien und vor allem Frauen, einen Beitrag für das Familienbudget leisten zu können. Sie erhalten Saatkartoffeln, um diese anzubauen und durch den späteren Verkauf der Ernte ein Einkommen zu erzielen.
Miteinander reden und feiern
Die Berichte und Leitfragen der Superintendenten wurden in Gruppen diskutiert und im Plenum der Konferenz vertieft. Unter anderem ging es darum, in welchen Bereichen die Einheit und die gegenseitige Unterstützung zwischen den drei Ländern gestärkt werden kann und wie Austausch und Zusammenarbeit gefördert werden kann.
Jeweils am Abend wurden vielfarbige Gottesdienste gefeiert. In diesem Rahmen wurde der scheidende Bischof Patrick Streiff und dessen Frau verabschiedet. Anekdoten und Wertschätzung prägten die Feier. Außerdem wurde der neue Bischof, Stefan Zürcher, herzlich willkommen geheißen.
Quelle: Esther Steiger/EmK Schweiz
News