Re­so­lu­ti­on der Jähr­li­chen Konferenz: Kli­ma­schutz ernst nehmen

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Die Evangelisch-methodistische Kirche in Österreich appelliert an die Bundesregierung, den Klimaschutz konsequent umzusetzen

Jährliche Konferenz: Klimaschutz und Gerechtigkeit 

Die Evangelisch-methodistische Kirche in Österreich appelliert an die österreichische Bundesregierung, den Klimaschutz konsequent umzusetzen. „Österreich braucht umgehend ein tragfähiges Klimaschutzgesetz, das das Recht auf Klimaschutz in der Verfassung verankert“, heißt es in einer Resolution, die am vergangenen Wochenende von der Jährlichen Konferenz der Evangelisch-methodistischen Kirche an ihrer 94. Tagung in Linz beschlossen wurde. Die Resolution wurde am Montag an zuständige Mitglieder der Bundesregierung versandt. 

"Als Evangelisch-methodistische Kirche schließen wir uns den von zahlreichen NGOs und Fachleuten aus der Wissenschaft gestellten Forderungen an die Österreichische Bundesregierung an!" Dazu zählt die Forderung einer eindeutig klimabewussten und umweltorientierten Mobilitäts- und Verkehrspolitik ebenso wie solidarische und nachhaltige Sozialleistungen, um einkommensschwächere Haushalte, die besonders von der Klimakrise betroffen sind, zu entlasten. 

In ihrer Resolution erklärt sich die Evangelisch-methodistische Kirche solidarisch mit jenen Menschen, die ihre zunehmende Verzweiflung in Form von gewaltfreiem Protest zum Ausdruck bringen. „Als Kirche teilen wir ihre Sorgen und solidarisieren uns mit ihren Forderungen. Wir fordern politisch Verantwortliche und die Medien auf, dies ebenso zu tun. Äußerungen, die die vorgebrachten Sorgen bagatellisieren, lehnen wir ebenso entschieden ab wie verunglimpfende Bezeichnungen (Stichwort „Klimaterrorismus“), die legalen Formen des Protests den Anschein der Kriminalität geben“, heißt es in der Resolution. 

Die Jährliche Konferenz (Synode) der Evangelisch-methodistischen Kirche in Österreich hat von 18.-21. Mai 2023 unter der Leitung von Bischof Dr. Patrick Streiff in der EmK in Linz getagt. 

Be­schlüs­se der 94. Tagung der Jähr­li­chen Konferenz

Re­so­lu­ti­on

im Wortlaut


 

„Wir bezeugen, dass die natürliche Welt Gottes Schöpfungswerk ist. 
Wir wollen sie schützen und verantwortungsvoll nutzen.“

aus dem Sozialen Bekenntnis
Evangelisch-methodistische Kirche

Mit wachsender Sorge nehmen wir die immer sichtbarer werdenden Folgen der Klimakrise wahr. Die Menschheit zerstört durch den Raubbau an der Natur, die Ideologie grenzenlosen Wachstums und die viel zu geringe Bereitschaft, auf den massiven Gebrauch fossiler Brennstoffe zu verzichten, die Lebensgrundlage gegenwärtiger und zukünftiger Generationen. Von der Klimakrise sind die Ärmsten am stärksten betroffen, obwohl sie am wenigsten dazu beitragen. Klimaschutz ist daher auch immer eine Frage der Gerechtigkeit zwischen Arm und Reich.

Im Sinne des Sozialen Bekenntnisses der Evangelisch-methodistischen Kirche sehen wir es als Verantwortung jeder einzelnen Person, einen Beitrag zur Bewahrung der Schöpfung zu leisten. Die Klimakatastrophe lässt sich jedoch nicht nur durch das Engagement einzelner Personen lösen. Sie erfordert das Engagement aller und setzt die Veränderung von Rahmenbedingungen des sozialen Miteinanders voraus. Dazu braucht es mutige und klare Entscheidungen der politischen Verantwortungskörperschaften zugunsten einer zukunftsorientierten und klimagerechten Politik, selbst wenn sich damit nicht immer kurzfristige politische Erfolge feiern lassen.

Viele Menschen drücken ihre zunehmende Verzweiflung gegenwärtig in Form von gewaltfreiem Protest aus. Als Kirche teilen wir ihre Sorgen und solidarisieren uns mit ihren Forderungen. Wir fordern politisch Verantwortliche und die Medien auf, dies ebenso zu tun. Äußerungen, die die vorgebrachten Sorgen bagatellisieren, lehnen wir ebenso entschieden ab wie verunglimpfende Bezeichnungen (Stichwort „Klimaterrorismus“), die legalen Formen des Protests den Anschein der Kriminalität geben. Wir fordern ein Eingeständnis der kritischen Situation, in der wir uns befinden, und die Bereitschaft, sich den Herausforderungen zu stellen.

Als Evangelisch-methodistische Kirche schließen wir uns den von zahlreichen NGOs und Fachleuten aus der Wissenschaft gestellten Forderungen an die Österreichische Bundesregierung an:

  • Österreich braucht umgehend ein tragfähiges Klimaschutzgesetz, das das Recht auf Klimaschutz in der Verfassung verankert
  • Österreich braucht eine eindeutig klimabewusste und umweltorientierte Mobilitäts- und Verkehrspolitik
  • Österreich braucht ein klares Bekenntnis zum EU-weit beschlossenen Aus für Verbrennungsmotoren im Kfz-Bereich ab 2035
  • Österreich braucht konsequente, wirksame Maßnahmen und langfristige Strategien für die Reduktion klimaschädlicher Treibhausgase
  • Österreichs politische Verantwortungskörperschaften brauchen einen Dialog, insbesondere mit den jüngeren Generationen, um mit ihnen gemeinsam eine Vision für eine lebenswerte Zukunft zu entwickeln
  • Österreich braucht solidarische und nachhaltige Sozialleistungen, um einkommensschwächere Haushalte, die besonders von der Klimakrise betroffen sind zu entlasten
Die Re­so­lu­ti­on als PDF

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