Do­ku­men­tar­film "Zwischen uns Gott"

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ZWISCHEN UNS GOTT ist ein persönliches Familienportrait, das zeigt, mit welcher Kraft Religion auf eine Familie wirken kann.

Die Debüt-Langfilmdoku „Zwischen uns Gott“ von Rebecca Hirneise kommt am 24. Jänner ins Kino. Dabei handelt es sich um ein 90-minütiges persönliches Familienportrait, das zeigt, mit welcher Kraft Religion auf eine Familie wirken kann. Zu sehen ist die Dokumentation in ausgewählten Kinos in ganz Österreich, die von mehreren Gesprächsrunden begleitet werden.

Worum geht's in diesem Film?

Die Filmemacherin Rebecca Hirneise geht nach Jahren der Distanz wieder auf ihre fromme Familie zu, um mit ihr erstmals über Religion zu sprechen. Dokumentarische Beobachtungen familiärer Zusammenkünfte mischen sich mit Diskussionsrunden, Archivmaterial, Notizen und Erinnerungen und erzeugen einen Diskurs, der sich an der Frage orientiert, ob das Ausleben des Glaubens für einige Familienmitglieder vielleicht nicht heilsam, sondern vielmehr schmerzhaft ist. Eine Auseinandersetzung kommt in Gang, die ein breites Spektrum von absoluter Bibeltreue, charismatischer Ekstase und tiefsitzender Gottesfurcht offenbart. Es entblättert sich eine ungewohnt intensive und individuelle Welt des Christentums.

Erste Eindrücke 

Superintendent Stefan Schröckenfuchs hatte die Chance, den Film vorab zu sehen. "Rebecca Hirneise ist mit diesem Film ein außergewöhnlicher und sensibler Einblick in die Dynamik ihrer Familie gelungen, deren Mitglieder von unterschiedlichen, mitunter auch irritierenden religiösen Überzeugungen geprägt sind", meint Schröckenfuchs. "Der Film macht sichtbar, dass einerseits gelebte religiöse Praxis wie das gemeinsame Singen verbindend und tröstend sein kann. Gleichzeitig zeigt er auf, dass manche religiöse Überzeugungen und die damit verbundenen Jenseits- bzw. Moralvorstellungen den Gläubigen selbst, sowie ihren Mitmenschen und ihren Beziehungen Schaden zufügen können."

Im Gespräch bleiben

Beeindruckt zeigt sich Schröckenfuchs von Rebekka Hirneises Anliegen, mit diesem Film zum Dialog einzuladen. "Es war jedenfalls mein Ziel, ein Miteinander zu finden", plädiert Hirneise, die sich selbst als Agnostikerin bezeichnet. Auch wenn sie sagt, dass sie Gott nicht mag, so ist es doch Hirneises Anliegen, ihre religiösen Familienmitglieder zu verstehen. Trotz verletzender Situationen, die auch im Rahmen der dokumentierten Gespräche sichtbar werden, ist ihr Film nicht geneigt, den Glauben ihrer Familienmitglieder oder deren religiöser Gemeinschaften bloßzustellen. "Der Film zeigt, was Hirneise in ihrer Familie erlebt, ohne den Eindruck zu erwecken, dass die geäußerten Positionen das Gottesbild oder die Frömmigkeit einer ganzen Denomination wiedergeben würde", meint Schröckenfuchs. Das gilt auch für die Bezüge zu einer methodistischen Gemeinde, in der manche Familienmitglieder Hirneises beheimatet sind. "Die persönliche Frömmigkeit ist ein sensibler Ort, weil sie unsere Sehnsüchte und unser Bedürfnis nach Sicherheit betrifft", meint Schröckenfuchs. "Was mir selbst Sicherheit gibt, kann für andere zum Zwang oder zur Drohung werden. Nicht selten birgt ein gut gemeintes Gespräch über den Glauben darum die Gefahr, dass der Lieblosigkeit Raum gegeben wird. Dennoch ist es wichtig: Bleiben wir im Gespräch, hören wir einander zu!" 

Film­vor­füh­run­gen in Wien

mit begleiteten Gesprächsrunden:


  • 26.1., 12.00 Uhr, Votivkino – Filmfrühstück: Rebecca Hirneise im Gespräch mit Frank Hinkelmann (Religionshistoriker, Pfarrer im Ehrenamt) und zum Teil ehemaligen Mitgliedern von Freikirchen.
  • 28.1., 19.30 Uhr, Votivkino: Rebecca Hirneise im Gespräch mit Robert Schelander (Vorstand des Instituts für Religionspädagogik an der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Wien), Moderation: Renata Schmidtkunz (ORF).
  • 5.2., 20.00 Uhr, Votivkino: Rebecca Hirneise im Gespräch mit Johannes Modeß (Pfarrer der Lutherischen Stadtkirche Wien), in Kooperation mit dem Albert-Schweitzer-Haus.

Hin­ter­grund


Aufgewachsen ist die Filmemacherin Rebecca Hirneise in Mühlacker in Süddeutschland in einer streng religiösen Familie, deren Mitglieder unterschiedlichen Freikirchen und Kirchen angehörten. Seit einigen Jahren lebt und arbeitet sie in Wien. Nach Jahren der Distanz und Entfremdung geht sie wieder auf ihre Familie zu, um mit ihr erstmals über Religion zu sprechen. „Dokumentarische Beobachtungen familiärer Zusammenkünfte mischen sich mit Diskussionsrunden, Archivmaterial, Notizen und Erinnerungen und erzeugen einen Diskurs, der sich an der Frage orientiert, ob das Ausleben des Glaubens für einige Familienmitglieder vielleicht nicht heilsam, sondern vielmehr schmerzhaft ist“, heißt es im Presseheft. Dabei komme eine Auseinandersetzung in Gang, die ein breites Spektrum von absoluter Bibeltreue, charismatischer Ekstase und tiefsitzender Gottesfurcht offenbart. Neben den oft sehr unterschiedlichen Gedanken- und Glaubenswelten der Protagonist*innen thematisiert Hirneise „im weitesten Sinn das hochaktuelle gesellschaftliche Thema, wie wir mit den verschiedenen Wertesystemen zwischen Tradition und Moderne und den daraus resultierenden Ansichten umgehen“.

Quellen: evang.at, filmladen.at, EmK Österreich. Grafik: Filmladen Filmverleih

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