Fürchtet euch nicht!

Glaubensimpuls

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Frank Moritz

Lokalpastor EmK Schweiz


Gedanken zum Monatsspruch für den Monat Juni: "Mose sagte: Fürchtet euch nicht! Bleibt stehen und schaut zu, wie der HERR euch heute rettet!" 2. Mose 14,13 (E)

Mose spricht diese Worte in einer Situation der absoluten Bedrängnis. Endlich, nach der zehnten Plage, hatten es die Israeliten geschafft und waren unter der Führung Gottes aufgebrochen. Gott führt sein Volk in die Freiheit. 

Jetzt stehen sie am Ufer des Meeres und sehen den Pharao mit seiner ganzen, glänzend ausgerüsteten und überlegenen Streitmacht anrücken. Und das Herz rutscht ihnen in die Hose, wie man so schön sagt. Panik und Entsetzen ergreift sie: „Gab es denn keine Gräber in Ägypten, dass du (gemeint ist Mose) uns zum Sterben in die Wüste holst? Haben wir dir nicht in Ägypten gleich gesagt: Lass uns in Ruhe! Wir wollen Sklaven der Ägypter bleiben; denn es ist für uns immer noch besser, Sklaven der Ägypter zu sein, als in der Wüste zu sterben.“

Wer kennt das nicht?

Diese Verzweiflung oder lähmende Mutlosigkeit angesichts eines übermächtigen Gegners? Einer Situation, der wir uns nicht gewachsen fühlen? Klimakatastrophe, Kriege, Künstliche Intelligenz?

Und wie schnell sind auch wir verleitet zu glauben, dass früher alles besser war!

Ägyptische Sklaven sind reihenweise zu Tode geschunden worden beim Bau der Pyramiden und Paläste. Auch in jüngerer Zeit gab es massive Krisen: Weltkrieg, Nachkriegsarmut, atomare Bedrohung. Haben wir das alles schon vergessen?

Fürchtet euch nicht!

Mit diesen Worten wird eine Hoffnung angesprochen, die immer schon Gültigkeit hatte. Damals wie heute. Es ist die Hoffnung, dass da jemand ist, der größer ist als jede menschliche Vorstellungskraft. Und das ist Gott. Mehr noch, es ist die Hoffnung, dass uns dieser Gott retten kann. Seit der Erschaffung der Welt liegt diese, seine Schöpfung in Gottes Händen. Von dort hat sie sich nie wegbewegt.

Das heißt jetzt nicht, dass wir die Hände in den Schoß legen sollen, denn Gott wird es schon richten. Unsere Verantwortung für das, was wir tun können, bleibt unsere Verantwortung.

Aber dieses „Fürchte dich nicht“ sagt: Das Gelingen, der Frieden oder die Rettung der Welt ist nicht unsere Aufgabe. Denn sie ist für die Einzelne und den Einzelnen zu groß.

Niemand von uns muss die Welt retten – denn das hat Christus bereits getan. Wir sollen unseren, uns möglichen Beitrag leisten – das ist ein großer Unterschied.

Bleibt stehen und schaut zu

Auch das ist eine großartige Perspektive. Bleibt einmal stehen, statt immer nur zu rennen. Bleibt stehen und schaut Gott zu. Nehmt außerhalb eures geschäftigen Alltags die Wirklichkeit und das Wirken Gottes wahr. Schaut einmal, wie Gott, wie Jesus handelt. Und dann geht und handelt ebenso.

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