Gutes tun, inspiriert von der Liebe
Glaubensimpuls

Pastor

Drei einfache Regeln
Die heutige Evangelisch-methodistische Kirche folgt den Spuren der sozialen Heiligungsbewegung, die aus der Kirche von England im 18. Jahrhundert hervorgegangen ist. Der Hauptgründer dieser Bewegung war John Wesley, ein anglikanischer Pfarrer. Er organisierte sogenannte Klassen — Kleingruppen — die Wert legten auf das Bibelstudium, aber auch an ihren Mitmenschen Barmherzigkeit und Nächstenliebe übten. Um seine Mitstreiter*innen auf dem methodistischen Weg der Lebensführung anzuleiten, verfasste Wesley drei einfache Regeln: Füge niemandem Schaden zu! Tue Gutes! Bleib in Verbindung mit Gott!
Füge niemanden Schaden zu!
Niemandem Schaden zuzufügen scheint einfach genug zu sein: Geh anderen aus dem Weg, urteile nicht über sie und lass die anderen ihr Leben leben. Ein Beispiel dafür finden wir im 3. Buch Mose: Misshandle keine Fremden, die in deinem Land leben.
Was ist aber, wenn andere die Fremden schlecht behandeln? Was, wenn die Regierung Gesetze erlässt, die die Rechte von Asylwerbern in Abrede stellen? Was, wenn Zugewanderte und Minderheiten schikaniert und unterdrückt werden? Genügt es dann, wenn wir einfach „niemandem Schaden zufügen“?
Tue Gutes!
Wesley zweite Regel bringt uns weiter: „Tue Gutes!“ Jesus hat uns gelehrt den Hungrigen zu Essen zu geben, Nackte zu kleiden, Verwundete zu heilen und Fremde willkommen zu heißen. Jesus ist aufgestanden gegen unterdrückerische Regime und er hat religiöse Gesetze missachtet, die das Einhalten der Tradition über das Wohlergehen von Menschen stellen. Gutes zu tun kann uns etwas kosten. Aber wenn wir Sorge tragen für das Wohlergehen von Fremden, dann tun wir das für Jesus.
Bleib in Verbindung mit Gott!
Als Letztes ermutigt uns Wesley „in Verbindung mit Gott zu bleiben“. Liebe ist die Kraft, die die Wunden unserer Gesellschaft heilt. Der Apostel Paulus hat geschrieben, dass Liebe unsere guten Taten in etwas verwandelt, das verändert. Wenn wir anderen gegenüber Liebe erweisen und in Liebe handeln, bringen wir ihnen Heilung und Hoffnung. Jesus kam zu uns, um diejenigen zu segnen, die an den Rändern unserer Gesellschaft leben: den Armen, den Unterdrückten, den Fremden. Aus unserer Liebe zu Gott dienen wir anderen Menschen. So werden wir den heilenden Händen von Christus in unserer Welt.
Füge niemandem Schaden zu! Tue Gutes! Bleib in Verbindung mit Gott!