Adventabend Graz
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Lokalpastor EmK Schweiz
Der Adventabend ist und bleibt ein ganz besonderes Erlebnis im Advent.
So auch dieses Jahr.
Das Besondere ist das Zusammenwirken von Musik, Texten, Gesang und Gebet.
Und jedes Jahr betone ich, dass es eben kein reines Konzert ist.
Sondern die Möglichkeit, sich vom Advent und von Weihnachten berühren zu lassen.
Und das ist – wieder einmal – spürbar gewesen.
Besonders berührt haben mich dieses Jahr die gelesenen Texte.
Daher hier zwei der vier Texte zum Nachlesen.
"Belegt" ein Text nach Lukas 2
Endlich, denkt sie,
Bethlehem.
Ein Bett,
ich will nichts anderes als ein Bett und meine Ruhe.
Sie sieht blass aus,
die Reise hat sie mitgenommen.
Ein Glück, dass alles gut gegangen ist,
fehlt nur noch ein Zimmer.
Verstohlen schaut er sie an,
wenn nur die Wehen noch nicht beginnen…
Die Straßen sind voll.
Überall Menschen.
Was für ein Wahnsinn, denkt er,
ein ganzes Volk rennt durchs Land,
nur weil die da oben mehr Steuern wollen!
Sie sieht die Falte zwischen seinen Augen,
sieht, dass er sich nur mühsam beherrscht.
Verrückt,
eine Schwangere durch die Weltgeschichte zu jagen, schimpft er,
einfach verrückt!
Sie ist mit den Gedanken woanders,
bei dem Kind,
es kommt bald.
Zimmer belegt, liest er.
Nein, nichts mehr frei, hören sie.
Versuchen sie es weiter außerhalb
aber auch dort Kopfschütteln,
gleichgültige Blicke.
Die Volkszählung wissen sie,
das Wichtigste im Moment.
Er spürt die Wut in sich aufsteigen,
würde sie am liebsten alle schütteln.
Und dann bricht es aus ihm heraus:
Seht ihr denn nicht, schreit er.
Seht ihr denn nicht!
Meine Frau bekommt ein Kind!
Wo sollen wir denn bleiben?