Öku­me­ni­sches Ka­min­ge­spräch I

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Frank Moritz

Lokalpastor EmK Schweiz


Erste Austauschrunde über einen Vortrag von Kardinal Kurt Koch 2022 anlässlich des 25-Jahr-Gedenkens  der II. Europäischen Ökumenischen Versammlung in Graz mit dem Thema: 
Ökumenische Herausforderungen in Europa

Anlässlich des 25-Jahr-Jubiläums der Zweiten Europäischen Ökumenischen Versammlung in Graz hat Kardinal Kurt Koch am 10. Juni 2022 einen Festvortrag zum Zustand der Ökumene gehalten.

Das Ökumenische Forum christlicher Kirchen in der Steiermark hat diesen Vortrag zum Anlass genommen, drei Gesprächsrunden (sogenannte Kamingespräche) zum Zustand der Ökumene weltweit und bei uns in der Steiermark zu initiieren.

Der erste Abend hat jetzt in der Evangelisch-methodistische Kirche in Graz stattgefunden und wir konnten sieben Teilnehmer*innen willkommen heißen.

Wolfgang Rehner (Superintendent der evangelischen Kirche A.B. in der Steiermark) war so freundlich, den Vortrag von Kardinal Koch grafisch aufzubereiten und damit wesentliche Inhalte plakativ darstellen zu können.

Inhaltlich haben wir uns an diesem ersten Abend über die Zielvorstellungen unterhalten: 
Welche Form der Einheit wird von wem angestrebt?
Einheit in Vielfalt?
Einheit unter den geschichtlich entstandenen Kirchen?
Einheit in allen theologischen und dienstrechtlichen Fragen?

Aus dieser Diskussion heraus ist von allen Teilnehmenden der Wunsch nach einer gemeinsam gefeierten Eucharistie / einem gemeinsam gefeierten Abendmahl formuliert worden.
Und zwar mit dem Fokus auf dem gemeinsamen Feiern, nicht unbedingt auf der Konzelebration. Aber eben auch im Bewusstsein des universellen Charakters dieser gemeinsamen Mahlfeier bei der niemand ausgeschlossen sein sollte. Weder aus konfessionellen noch sonstigen Gründen.

Ein weiterer wichtiger Diskussionspunkt war der Umgang mit den geschichtlichen Ereignissen, die zu den verschiedenen Spaltungen oder Trennungen oder zum Auseinanderleben geführt haben. Bei diesem Thema wurde zweierlei deutlich:
Was braucht es an offiziellen, von den Kirchenleitungen verantworteten, Entschuldigungen oder Bitten um Versöhnung? 
Welche Schritte der Versöhnung braucht es zwischen welchen Kirchen?
Kann oder muss das auch bilateral geschehen?

Und anderseits:
Wie werden diese Versöhnungsschritte oder Übereinkommen der Basis zur Kenntnis gebracht?
In welchem Ausmaß braucht es gemeinsame Feiern der Erinnerung?
Und vor allem: 
Wie wird das in den Ortsgemeinden gelebt oder von den zuständigen Pfarrer*innen, Priestern und Religionslehrer*innen umgesetzt?

Faktum ist, dass nach wie vor Verletzungen geschehen, Vorurteile weiter bestehen und schmerzhafte Erfahrungen vorhanden sind.

So bleiben also die Schlussfragen des Abends:
Wie gehen wir auf welcher Ebene damit um?
Welche Signale braucht es nach oben = Kirchenleitungen, nach unten = Gemeinden, Kirchenvolk und zur Seite = untereinander?

Und können wir bevorstehende Jubiläen wie beispielsweise 2025 und damit 1700 Jahre Nizänisches Bekenntnis oder 2030 und damit 500 Jahre Confessio Augustana nutzen, um einerseits das Christusbekenntnis zu stärken oder anderseits Schritte der Versöhnung und Schritte auf dem Weg zu (welcher) Einheit zu machen?

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