Als Gast & Delegierter bei der Jährlichen Konferenz Schweiz – Frankreich – Nordafrika 2024
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Lokalpastor EmK Schweiz
Bei der diesjährigen Jährlichen Konferenz (JK) der EmK Schweiz-Frankreich-Nordafrika hatte ich eine interessante Doppelrolle:
Einerseits als Gastdelegierter der JK Österreich (beschlossen bei der JK Österreich 2023)
und andererseits als stimmberechtigter Lokalpastor der EmK-Bregenz (mit September 2024).
So habe ich also das Geschehen im Vergleich mit der JK Österreich wahrgenommen und gleichzeitig schon Verbindungen und Erklärungen als Betroffener gesucht.
Mein Bericht wird wohl beide Perspektiven wiedergeben.
Gastdelegierter aus der JK Serbien – Albanien – Nordmazedonien:
Dragan Trajcevski
Pfarrer der EmK Vrbas, Serbien
Besonders gut gelungen habe ich den Eröffnungsgottesdienst wahrgenommen. Gestaltet von zwei Mitgliedern der EmK Rothrist fand ich die Gestaltung mit Psalm 71 und Bildern ausschließlich aus Rothrist und Umgebung eine wunderschöne Einführung an den Ort der Tagung.
Für mich als ehemaligen Architekten spielt der Ort und das Bewusstsein des Ortes eine besondere Rolle: Eine JK hat einen Ort und sie hat Menschen, die an diesem Ort leben.
Mit diesem Eröffnungsgottesdienst habe ich einen ersten Eindruck bekommen, wo ich mich befinde und gleichzeitig haben die ausgewählten Bilder die Aussagen des Psalms verstärkt und Raum für Assoziationen gegeben.
Die beiden intensiven Sitzungstage am Donnerstag und Freitag haben mir die Größe und die damit verbundenen Probleme der EmK Schweiz – Frankreich – Nordafrika vor Augen geführt.
Einerseits im Hinblick auf die Diversität der Gemeinden. Stichwort Kaleidoskop – ein Stichwort für den Entschluss, trotz unterschiedlicher Auffassungen gemeinsam Kirche zu sein und zu bleiben.
Und wiederum Diversität – was bedeutet das für ein gemeinsames Miteinander in Form von Austausch, Richtung und Strategien?
Anderseits aber auch in der Spannung zwischen Solidarität und Autonomie: Was gehört der Gesamtkirche und was gehört den einzelnen Gemeinden?
Hier habe ich mit dem Hut des österreichischen Gastdelegierten einen ungelösten, aber zu bearbeitenden Punkt wahrgenommen:
Hier geht m.E. etwas nicht zusammen – wie wollt ihr das lösen?
Auch in der JK Schweiz kämpft man mit sinkenden Mitgliedszahlen und den damit weniger gewordenen finanziellen Mitteln.
Wie gehen wir damit um?
Was braucht es wo und wann?
Eindruck Offenheit.
Einerseits habe ich natürlich die Begegnung und das Gespräch mit den unterschiedlichsten Menschen und Kolleg*innen gesucht – anderseits hat mich das Interesse an mir und meiner neuen Aufgabe in Bregenz auch positiv überrascht.
Ich hatte mit mehr Ressentiments gegenüber "Deutschen" gerechnet und dem war durchgehend nicht so!
Ein Teilnehmer meinte auf meine diesbezügliche Frage:
"Die Deutschen mögen wir nicht. Aber dich und dich und dich sehr wohl."
An dieser Stelle also ein herzliches "Merci viil mols" (Dankeschön)
Die Neuen:
Vorstellung bei der JK und im Abschlussgottesdienst.
Und noch ein letzter, allerdings humorvoll vorgetragener, Eindruck zum (Konkurrenz)-Verhältnis zwischen der Schweiz und Österreich:
"Nur ein gestürzter Österreicher, ist ein guter Österreicher!"
Was zu Zeiten von Franz Klammer oder Marcel Hirscher also belastend war, hat sich aus Schweizer Sicht seit Marco Odermatt (alle Skirennläufer) in Wohlgefallen aufgelöst.
Ein guter Zeitpunkt also, um ins Land zu kommen.
Der neue und der vorangegangene Bischof:
Stefan Zürcher (links) und Patrick und Heidi Streiff